Dass sie am Ende das ganz große Los ziehen würden, damit haben Peak City aus Berlin so gar nicht gerechnet. Die Crew um Frontmann Khang Ly zündete im Kulturhaus von Salzwedel eine explosive musikalische Bombe, die ihre vielschichtigen Vorlieben in 20 Minuten bündelte. Manch einer der Gäste des „local heroes“-Bundesfinales dürfte ihre Darbietung völlig zu Recht als den Abriss des Abends bezeichnet haben. Honoriert wurde das schließlich mit dem Sieg in der Jurywertung. Sie sind die „local heroes 2015“...
„Wir sind Fans von großen Bildern. In unseren Texten badet man in einem Meer aus Metaphern“, sagen Peak City über ihre Songs, die viel Raum für Interpretation lassen. (Foto: Malte Schmidt)
„Peak City scheint auf den ersten Blick wie ein Labyrinth, doch wenn man sich darauf einlässt, ist ein roter Faden zu erkennen, der alle Songs in einen Kontext setzt“, stellen sich Peak City aus Berlin selbst vor. Als geballtes Sextett kommen sie seit Sommer 2014 auf die Bühne und stellen das Publikum seither vor eine echte Herausforderung. Denn das, was dieses zu hören bekäme, sei ein „chaotischer Mix aus Rock, EDM, Pop und Hardcore- und Metalelementen“. Die Intention dahinter klingt jedoch plausibel: „So wollen wir verhindern in eine Schublade gesteckt zu werden, ohne unsere Massentauglichkeit zu verlieren.“ Und natürlich sei das auch die Musik, die ihnen am besten gefalle, da sie die eigenen Lieblingsgenre mische. Gleichzeitig sei das Finden eines solchen Sounds übrigens auch die bisher größte Herausforderung für sie als Band gewesen. Insgesamt habe das ein Jahr intensiver Studiosessions mit verschiedenen Produzenten gebraucht. „Unsere Musik soll polarisieren. Entweder man liebt es oder hasst es. Es gibt nichts dazwischen“, sagen sie selbstbewusst.
(Foto: Aktion Musik // Local Heroes e.V.)
Doch genau darum geht es Khang Ly und seinen Bandkollegen. Danach gefragt, worauf sie musikalisch und menschlich am meisten Wert legen, erklären sie: „Musikalisch legen wir besonderen Wert darauf, dass man genau die Musik macht, die einem gefällt und sich nicht von Dritten zu etwas Anderem drängen lässt. Völlig egal, um was für eine Art von Musik es geht, kann eine Band unserer Meinung nach nur dann erfolgreich sein, wenn sie voll hinter dem steht, was sie macht. Es ist wichtig, seine Authentizität im Laufe seiner Entwicklung nicht zu verlieren. Menschlich ist es uns wichtig, immer die Meinung des Anderen zu respektieren. Unabhängig davon, ob es sich dabei um Bandmitglieder oder Außenstehende handelt oder man diese Meinung nun teilt oder nicht.“
(Foto: Aktion Musik // Local Heroes e.V.)
„Wir haben zwei neue Songs vorbereitet, die in Salzwedel ihr Debüt feiern werden. Zudem werden wir unsere Show vom Berlin Finale erweitern und verfeinern“, kündigten sie im Vorab-Gespräch an. Nun stand für Peak City also das große Bundesfinale an. Dort gingen sie am 7. November mit der Startnummer acht ins Rennen und schafften es am Ende bis ganz nach oben. Sie wurden Jurysieger und damit „local heroes 2015“. Obendrein wählte sie das Publikum auf Platz zwei seiner Wertung.
Ihren Auftritt eröffneten Khang Ly und seine Truppe mit einem echten Paukenschlag: Donnerhall, Blitzlichtgewitter, Mystik pur. „Peak City“ empfahlen sich schon mit den ersten Takten eindrucksvoll. Ihr fulminanter Sound erfüllte den Raum bis in den letzten Winkel. Die absolute Bühnenpräsenz – nicht nur des Frontmanns – ließ sämtliche Augen stur geradeaus blicken. Das Publikum gehorchte ihnen entsprechend aufs Wort. Ihre Fans gaben alles: „Berlin ist am Start!“ und steckte Salzwedel gehörig an. „Die gehen ab wie Schmitts Katze!“, so das einhellige Urteil selbst in den hintersten Reihen.
(Foto: Aktion Musik // Local Heroes e.V.)
Doch auch hinter den Kulissen lief es reibungslos: „Ein besonders positiver Aspekt ist, dass wir durch local heroes viele Kontakte knüpfen konnten und viele Leute gefunden haben, die uns unterstützen“, resümieren sie ihre Erfahrungen der letzten Wochen und Monate. „Was uns nicht gefallen hat ist, dass es teilweise Jurymitglieder gab, die ein sehr veraltetes Bild einer guten Band hatten und sich nur auf die musikalischen Fähigkeiten konzentriert haben, anstatt auf das Potenzial der Band zu achten.“ Sie würden es jedenfalls als „fair“ erachten, wenn in jedem Jahr eine neue Jury zusammengestellt und auf „alte Hasen“ verzichtet werden würde, so ihre Kritik mit Blick auf den Berliner Wettbewerb im Vorfeld des Bundesfinales.
Ungewöhnliche Kulisse: In der hauseigenen local heroes-Badewanne macht das Fotoshooting sichtlich Spaß. (Foto: Dani Red)
Doch auch für sie gilt, nach dem Bundesfinale ist vor der nächsten Show. „Nach dem Bundesfinale in Salzwedel haben wir vor, zusammen mit unserem Produzenten eine Art EP aufzunehmen und im Laufe des nächsten Jahres zu veröffentlichen“, geben sie schon jetzt einen kleinen Einblick in ihren nächsten Pläne. Und auch ihr Fazit fällt am Ende des Tages versöhnlich aus: „Wir glauben zwar nicht, dass ein Sieg bei local heroes Rockstars aus uns macht, jedoch ist es eine großartige Plattform um Kontakte zu knüpfen und die Bandkarriere nach vorne zu treiben.“
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