„The Vagabonds“ aus Hamburg standen in Sachen „Bühnenmode“ ihren Mitstreitern des „local heroes“-Bundesfinales 2015 in nichts nach. Soviel stand schnell fest. Doch auch darüber hinaus gab es für das Publikum viel zu entdecken. Allen voran ein junger Mann, der während des 20-minütigen Auftritts alle Hände voll zu tun hatte – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes...
„Rock mit Einflüssen aus Pop, Blues und Funk“, so beschreiben The Vagabonds selbst ihren Stil. Was dahinter steckt, davon konnte sich das Publikum in Salzwedel hautnah überzeugen. (Foto: Aktion Musik // Local Heroes e.V.)
Rückblick: „Die Songs der Band verlaufen auf einem schmalen Grad zwischen Indie- und Alternative Rock, perfekt in Szene gesetzt mit einer drückenden Bühnenperformance, die das schon leicht ermüdete Konzertpublikum in der Markthalle noch einmal komplett wach rüttelte und zum mitfeiern einlud“, resümierte Frank Dietz von Rockbase-Entertainment nach einem tollen, aber ausgesprochen langen Hamburger Landesfinale. Insgesamt elf Bands waren angetreten. Doch am Ende hatten Finn, Felix, Lukas und Lasse von The Vagabonds die Nase vorn. Nun stand für sie am 7. November 2015 das große Bundesfinale im Kulturhaus in Salzwedel an. Hier gingen sie mit der Startnummer neun ins Rennen.
(Foto: Aktion Musik // Local Heroes e.V.)
Kunstpelz, Sonnenbrillen und Kopfbedeckung: The Vagabonds zelebrierten in Salzwedel auf einen mächtig coolen Auftritt. Honoriert wurde das entsprechend: Das Publikum feierte diesen jungen „Gute-Laune-Trupp“ mit dichtgedrängten Tanzrunden und anfeuernden Rufen, die auch viele Minuten nach dem Slot nicht verhallen mochten. Man merkte Finn und Co. an, sie haben absoluten Spaß auf der Bühne. Geschuldet war das übrigens auch der „tollen Atmosphäre“, die die Jungs der Veranstaltung attestierten. Hängen blieb bei einigen Beobachtern sicherlich auch Felix Heuschert, der sich als echter Multi-Instrumentalist erwies. Keyboard, Gitarre, Gesang und Trompete hatte der 20-Jährige souverän um sich geschart.
(Foto: Aktion Musik // Local Heroes e.V.)
Rockmusik in Reinkultur, so könnte man wohl am besten die Mission der vier sympathischen Jungs beschreiben, die den Brüdern Finn und Lasse Barth nach eigenen Aussagen quasi schon in die Wiege gelegt wurde. Da „(...) war das Schaffen eines eigenen Bandprojekts fast schon ein obligatorischer Akt“, schmunzelt das Quartett über den geradezu vorgezeichneten musikalischen Werdegang, der einem echten Klischee entsprechend mit einer Gitarre und einem Schlagzeug zu Weihnachten seinen Anfang nahm. Tatsächlich begann der Weg von „The Vagabonds“ dann aber doch erst Anfang 2012. Und nach einigem Hin und Her steht seit Dezember 2014 endlich eine feste Formation der Brüder zusammen mit Lukas Rackwitz (Bass) und Felix Heuschert (Guitar). Seither sind sie fleißig „dabei ihren eigenen Sound zu definieren.“
Und worauf legen die Vier am meisten Wert? „Das Gefühl“, so die knackige Antwort im Vorab-Gespräch zum Bundesfinale. „Musik oder Songs müssen immer ein Gefühl oder eine besondere Stimmung vermitteln. Wenn das der Fall ist, sind wir zufrieden und das Publikum meistens auch“, sind sie sich einig.
Die Finalisten hatten im Rahmen des Bundesfinales nicht nur Gelegenheit, sich auf der großen Bühne zu präsentieren. Geladen wurden sie auch von Howie Yagaloo in dessen "Wohnzimmer". (Foto: Dani Red)
Dass die jungen Nachwuchs-Talente für ihre Leidenschaft auch echten Körpereinsatz zeigen, bewies Bassist Lukas zuletzt im Zuge des Landes-Wettbewerbs. „Unser Bassist musste für die local heroes Vorrunde seinen Bass Amp stellen. Der Veranstaltungsort war zwar nur 1,5 km vom Proberaum entfernt, uns stand jedoch kein Auto zur Verfügung. Also hat sich unser Bassist kurzerhand dazu entschlossen, seinen ca. 40kg schweren Bass Amp vom fünften Stock des Bunkers nach unten zu schleppen und ihn die restlichen 1,5 km mit einem 'Rollhund' zum Club zu schieben.“
„local heroes“ war für die Hamburger eine wertvolle Erfahrung. Der Wettbewerb biete die Möglichkeit, „in tollen Locations und vor einem neuem Publikum spielen zu können“. Gleichwohl weisen die jungen Musiker auf die Schwachstellen in ihrer Heimat hin. So seien zumindest in Hamburg die Eintrittspreise sehr hoch und es werde vergleichsweise wenig für die Bands getan. Gewinne wie Sachpreise, Gutscheine oder Coachings gebe es hier leider nicht. Nichtsdestotrotz: „Durch Bands wie 'Heisskalt' merkt man aber, dass local heroes auf jeden Fall ein Sprungbrett sein kann, sofern man den musikalischen Geist unserer Zeit trifft.“
Ungewöhnliche Kulisse: In der hauseigenen local heroes-Badewanne macht das Fotoshooting sichtlich Spaß. (Foto: Dani Red)
Jetzt ist die aufregende „local heroes“ Zeit vorbei. Wie es weiter geht? Bei The Vagabonds klingt das ganz pragmatisch: „Schule, Ausbildung, Studium ohne dabei die Musik aus den Augen zu verlieren. Der Wunsch irgendwann mit der Musik wirklich erfolgreich zu sein besteht natürlich in uns allen.“
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