Einfach rumkommen und ein bisschen Musik machen, so lautete der Vorsatz von Meilenläufer aus Leipzig. Gesagt, getan: Entspannt, aber dennoch mit dem nötigen Ernst im Hinterkopf, ging es für die Vier bereits auf Position zwei ins Rennen um einen Platz auf dem Treppchen im „local heroes“-Bundesfinale 2015. Am Ende des Abends dürfte für sie ein „Mission erfüllt“ gestanden haben. Denn in Salzwedel kam ihr Style definitiv an...
Ihr Herz hängt zwischen Provinz und Großstadt. Dennoch haben Meilenläufer nur ein Ziel: „Musik zum Mitsingen, zum Mitfühlen und zum Mitdenken“. (Foto: Aktion Musik // Local Heroes e.V.)
„Stimmgewalt, detaillierte Instrumentalbehandlung, authentisch deutschsprachige Musik mit runden Gitarrenriffs und kreativen Melodien“: Die Jury im local heroes-Landesfinale Sachsen war voll des Lobes, als sie „Meilenläufer“ aus Leipzig nach sechs Monaten Band Clash (Landeswettbewerb Sachsen), den Regionalfinals und schließlich dem Landesfinale zum Gewinner des Bundeslandes Sachsen kürte. Bereits im März feierten rund 500 Gäste im ausverkauften Werk 2 Halle D zu Leipzig das große Zusammentreffen der sieben stärksten Bands.
Nun stand für die vier Jungs von Meilenläufer also das große Bundesfinale im Kulturhaus in Salzwedel an. Dort gingen sie am 7. November mit der Startnummer zwei ins Rennen.
(Foto: Aktion Musik // Local Heroes e.V.)
Der frühe Start in Salzwedel tat der Partylaune übrigens keinen Abbruch. Schließlich sangen die Vier lauthals „vom Platz an der Sonne“. Die Fans der Truppe bildeten am Fuße der Bühne eine geschlossene, fantastisch gelaunte Front – und hinten strömte das Publikum stetig nach. Mit kraftvollen und vor allem tanzbaren Nummer spielten sich Tom, Phil, Aaron und Philip zielsicher und schlagkräftig in die Beine des Publikums.
Aus dem im Sommer 2011 ins Leben gerufenen Akustik-Trio hat sich bereits 2012 eine starke Vierer-Kombo entwickelt, die mit „Bye, Bye, Monsieur“ schon eine EP und mit „POLAROID“ sogar ein erstes vollständiges Album vorgelegt hat. „Mit den Augen der 'Generation Jetzt' beschreiben die Songs das kleinste menschliche Detail genauso wie das große Ganze“, so die jungen Musiker über ihre Themenwelt, die sie in frische, handgemachte Klänge verpacken. „Unseren Stil bezeichnen wir selbst als 'Outbreak Pop Music' für 'Angry Pop Music' alias Muff Potter sind wir nicht 'angry' genug, 'outbreak' sind wir jedoch allemal“, erklären sie, wo die musikalische Reise hingeht. „Wir empfinden unsere Musik als Popmusik, die unvermeidlich im Punkrock ausartet. Das ist das Genre mit dem wir groß geworden sind und von dem wir wohl nie wieder wegkommen werden. Aber warum auch?“
(Foto: Aktion Musik // Local Heroes e.V.)
„Die bisher größte Herausforderung war vermutlich unser erstes Album“, erinnert sich das Quartett im Vorab-Gespräch zurück. „Es ist im November 2014 erschienen und wir haben viele Monate daran gearbeitet. Aber kann man das Herausforderung nennen? Wir würden es eher als kleines persönliches Kunstwerk bezeichnen, in das viel, viel Liebe und Schweiß geflossen ist.“
Schnell wird klar, Meilenläufer sind eng miteinander verbunden. „Unsere Band besteht aus vier jungen Männern, deren Freundschaft schon im zarten Jugendalter begann. Wir kennen den Anderen manchmal besser, als er sich selbst und es gibt nichts, was verheimlicht werden muss oder nicht gesagt werden darf“, beschreiben Tom und Co., das, was sie am meisten ausmacht. Genau das sei es nämlich, worauf sie menschlich und musikalisch viel Wert legen würden. „Alles muss raus und alles darf rein.“
Die Finalisten hatten im Rahmen des Bundesfinales nicht nur Gelegenheit, sich auf der großen Bühne zu präsentieren. Geladen wurden sie auch von Howie Yagaloo in dessen "Wohnzimmer". (Foto: Dani Red)
An „local heroes“ habe sie vor allem die Erfahrung, das Kennenlernen von Bands, Jurymitgliedern, Veranstaltern und vielen mehr gereizt. „local heroes ist der bedeutenste Bandcontest überhaupt. Wir sind froh darüber, dass wir am Bundesfinale teilnehmen dürfen und sehen das Ganze als eine mega gute Erfahrung und Chance. (…) Wir wollen einfach rum kommen, unsere Musik spielen und eine gute Zeit haben. Deswegen kommen wir mit einem riesigem Grinsen auf den Backen nach Salzwedel“, kündigen sie schon Wochen vor dem großen Tag an.
Ungewöhnliche Kulisse: In der hauseigenen local heroes-Badewanne macht das Fotoshooting sichtlich Spaß. (Foto: Dani Red)
Die Bundesfinal-Nacht war Kräfte zehrend. Meilenläufer sprühen jedoch nur so vor Tatendrang. Als nächstes stünde Songwriting im großen Stile an. Geplant sei, eine kleine EP in unterschiedlichen Studios zu produzieren. Und sonst? „Spielen, spielen, spielen! Raus kommen, weite Strecken fahren, Neues kennen lernen!“
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