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„Die Show des Jahres!“

Damit hätten „Antiheld“ aus Stuttgart wohl nicht gerechnet. Aus dem fernen Baden-Württemberg waren die Fünf angereist, um beim „local heroes“-Bundesfinale in Salzwedel ihr Können unter Beweis zu stellen. In nur 20 Minuten brachten sie das Publikum völlig auf ihre Seite. Und dazu brauchte es nicht immer Lautstärke...

600 Kilometer einfache Strecke und Proben „wie die Weltmeister“. Antiheld haben sich für das Bundesfinale mächtig ins Zeug gelegt. (Foto: Aktion Musik // Local Heroes e.V.)

Während einige ihrer local heroes-Mitstreiter gerade die ersten zaghaften Schritte wagen, sind Antiheld schon mittendrin. 2015, so resümieren sie selbst, sei bisher das Jahr für sie gewesen. Das Stuttgarter Deutschpop-Quintett steht bereits seit dem „Play Live“-Sieg Ende 2014 unter Hochspannung. Mit dem Tourbus ging es für die Fünf den ganzen Sommer ordentlich zur Sache. „Mit dem Southside, dem Open Flair, dem Mini-RockFestival und einer Support-Show für The BossHoss vor 10 000 Leuten waren auch ein paar echte Highlights dabei“, zählen sie immer noch beeindruckt von den vielen Impressionen die Meilensteine der vergangenen Monate auf.

Nun stand für Antiheld also das große Bundesfinale im Kulturhaus in Salzwedel an. Dort gingen sie am 7. November mit der Startnummer drei ins Rennen.

(Foto: Aktion Musik // Local Heroes e.V.)

Schon während des kurzen Soundchecks vor dem Auftritt war klar: ihr Anspruch einfach echt zu sein, ist Programm. „Ich will dich küssen, wenn die ganze Welt brennt, nur für diesen einen Moment“, sang Frontmann Luca der Menge entgegen. Ihr Leben, ihre Erfahrungen, darum geht es den Fünfen, die sich vorgenommen hatten, „die Show des Jahres abzuliefern“. Und das gelang der Stuttgarter Truppe auf Anhieb. „Mir geht’s so scheiße gut“, schreien sie in die Menge, lassen perfekte mehrstimmige Chöre erklingen und lassen selbst ein zünftiges Akkorden ordentlich rocken. Sie sind nah am Publikum. Beziehen die „local heroes“-Gäste intensiv in ihren Auftritt mit ein. Das Vorhaben funktioniert. „Ihr macht Party, als wären wir eure Band!“, sind sie begeistert. „Antiheld“ können aber auch leise. „Egal, wo du bist, reservier' mir 'nen Platz neben dir!“, lautet einer der wohl berührendsten Zeilen dieses Abends, die die Band an ihren verstorbenen Freund Peter richtet.

(Foto: Aktion Musik // Local Heroes e.V.)

Der Name Antiheld sei übrigens erst im Zuge des Play-Live-Wettbewerbs entstanden, erzählen sie im Vorab-Gespräch. Die Band selbst gebe es aber bereits seit dem Jahr 2013. Angestoßen durch ein Inserat über das Popbüro Stuttgart und alte Freundschaften und Bekanntschaften hätten sich nach und nach die jetzigen Bandmitglieder zusammengefunden. Heute würden sie das tun, was sie mehr als alles andere wollten – nämlich ihre Musik auf CD und auf die Bühne bringen. Apropos: „Unsere Stücke sind am besten mit den Worten 'urbane Pop Hymnen' zu beschreiben. Es geht um die Stadt, was man hier erlebt und manchmal erleidet. Wir packen das in ein Popmusikgewand, gepaart mit hymnenhaften Hooks und einem manchmal ungewohnten Sound“, erklären sie das, was Publikum und Zuhörer erwartet.

Die Finalisten hatten im Rahmen des Bundesfinales nicht nur Gelegenheit, sich auf der großen Bühne zu präsentieren. Geladen wurden sie auch von Howie Yagaloo in dessen "Wohnzimmer". (Foto: Dani Red)

Besonderen Wert würden sie auf „Echtheit“ legen, erklären sie. „Wir vertonen Texte. Wir haben erlebt wovon wir singen - wahrscheinlich haben es viele schonmal erlebt. Uns ist wichtig, dass die Leute sich in unseren Texten wieder finden und dass die Musik ehrlich und handgemacht ist.“ Akkustikgitarre und Akkordeon statt Doublebass und Sythiflächen, lautet ihr Motto. Was aber nicht heiße, dass es nicht krache. „Wir sind entweder leise und intim oder groß, laut und gewaltig. Kein Mittelmaß, das gilt für uns musikalisch wie menschlich.“

Ungewöhnliche Kulisse: In der hauseigenen local heroes-Badewanne macht das Fotoshooting sichtlich Spaß. (Foto: Dani Red)

Bei local heroes gelandet sind sie übrigens nicht über einen Landeswettbewerb mit Jury und Vorrunden. Antiheld haben den landesweiten PlayLive-Wettbewerb in Baden-Württemberg gewonnen. Der Wettbewerb sei eine gute Chance für sie, wie für die anderen Bands auch, sich nun auch bundesweit zu messen, andere Bands kennenzulernen und Kontakte und Bekanntschaften zu machen. In der heutigen Zeit sei Vernetzung das A und O. Deshalb sei auch im Newcomerbereich eine Plattform wie local heroes „extrem wichtig“ und eine Chance für junge, unbekanntere Bands auf sich aufmerksam zu machen, Kontakte zu knüpfen und Partner zu finden. „Ein bisschen schade ist natürlich, dass man nur an einem Abend Zeit hat, die anderen zu sehen und sich zu treffen...und dieser Abend wird lang bei so vielen Bands!“, so ihre Prognose vor dem Startschuss.

Luca und Co. war klar: „(...) man muss schon etwas zeigen um im Gedächtnis der Leute zu bleiben.“ Und das wollen sie natürlich auch in Zukunft. „Wir arbeiten gerade an unserem Debutalbum, entwickeln Song-Ideen und optimieren unsere Live-Show“ verraten sie schon jetzt. „Durch das Popbüro Stuttgart und den Bandpool in Mannheim können wir dabei glücklicherweise auf massig Unterstützung bauen.“

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