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Gänsehaut-Garantie!

Alles unter einen Hut zu kriegen, das bezeichnete „Kyles Tolone“ als ihre größte Herausforderung. Dass sie Alltag und Kunst wunderbar vereinen und dabei durchaus hörbare Resultate lieferten, davon konnte sich Salzwedel am 7. November ausführlich überzeugen. Honoriert wurde das von den „local heroes“-Bundesfinal-Gästen entsprechend: Eric und seine Bandkollegen wurden die Publikumssieger der langen Musik-Nacht...

Ihren Stil beschreiben „Kyles Tolone“ selbst als „authentisch, unaufgeregt, dynamisch“. Davon konnte sich am Samstag auch das Publikum in Salzwedel vollends überzeugen. (Foto: Aktion Musik // Local Heroes e.V.)

„Treibende Beats, Gitarrensound mit Bodenhaftung, intelligentes Songwriting und eine einmalige Stimme“ dazu „sphärische Synthies, die den Gesamt-Sound abrunden“: So empfehlen sich die Göttinger „Kyles Tolone“. Und das völlig zu Recht. Bereits im Rahmen des Göttinger Vorentscheids zum Landeshalbfinale konnten sie ordentlich Eindruck schinden. Und das nicht nur beim Schlagzeuger der Guano Apes und Juror, Dennis Poschwatta, der das Quartett schon bei dieser Veranstaltung absolut auf dem Schirm hatte. „Die Gruppe hat das kompakteste Bild abgegeben. Besonders der Sänger hat überzeugt“, so Poschwatta, dessen Band 1996 den „local heroes“-Wettbewerb gewann und danach eine weltweite Karriere startete.

(Foto: Aktion Musik // Local Heroes e.V.)

Nun stand für die seit 2012 bestehenden „Kyles Tolone“ das große Bundesfinale im Kulturhaus in Salzwedel an. Dort gingen sie am 7. November mit der Startnummer sieben ins Rennen und wurden am Ende Publikumssieger.

Poschwattas Urteil wurde im Bundesfinale übrigens noch einmal eindrucksvoll untermauert. Die kernige Stimme von Frontmann Eric Pulverich ging unter die Haut und zog vollkommen in ihren Bann. Gänsehaut war hier garantiert. „Kings of Leon“ lässt grüßen! „Kyles Tolone“, die dem Publikum auch Stoff von ihrer neuen Platte mitgebracht hatten, verschmolzen im Laufe ihres Auftritts zusehends mit der überdimensionalen LED-Wand, die die Bühne des Kulturhauses in diesem Jahr schmückte. „Wir hatten eine super Zeit und haben viele nette Leute kennen gelernt“, so ihr Fazit am Ende des Auftritts.

(Foto: Aktion Musik // Local Heroes e.V.)

„Die größte Herausforderung ist für uns alles unter einen Hut zu kriegen: Musik, Studium und Privatleben. Da kann es zwischenzeitlich doch manchmal ziemlich eng werden“, so die Band noch bevor sie die Bundesfinal-Bühne betraten. Immerhin nehmen sie das, was sie tun, 100 Prozent ernst. Entsprechend legen sie vor allem Wert auf Professionalität. „Nur so erreichen wir unsere Ziele“, stellen die Musiker heraus. Das attestieren sie übrigens auch dem ältesten Non-Profit-Bandwettbewerb Deutschlands. „Wir sind bei local heroes dabei, weil es ein sehr gut organisierter Bandcontest ist, qualitativ sehr gute Bands daran teilnehmen und wir unser Netzwerk weiter ausbauen können“, lautet ihr einhelliges Urteil. Es sei ein „starker Wettbewerb“. Bands wie Schmutzki, Dioramic, The Love Bülow hätten in den letzten Jahren erfolgreich teilgenommen und sich in Folge einen Namen machen können. „Das spricht für die Qualität der Bands, die an einem local heroes Bundesfinale teilnehmen.“

Die Finalisten hatten im Rahmen des Bundesfinales nicht nur Gelegenheit, sich auf der großen Bühne zu präsentieren. Geladen wurden sie auch von Howie Yagaloo in dessen "Wohnzimmer". (Foto: Dani Red)

Dennoch macht es für die jungen Göttinger keinen Unterschied, ob sie in einem kleinen Club oder wie nun vor mehr als 1000 Zuschauern spielen. Vorbereitet hätten sie sich auf diesen Abend nämlich „wie auf jedes Konzert.“ Fleißig sei geprobt worden und auch in den Sozialen Medien wurde ordentlich getrommelt, um die Fanbase weiter auszubauen.

Gedanken haben sie sich natürlich auch darüber gemacht, wie Jury und Publikum die Darbietungen des Teilnehmerfelds bewerten würden. Ganz klar steht für sie der Gesamteindruck im Vordergrund, meinen die Musiker. Der Gesang, der „Sound“ und die „Tightness“ der Band. Eigentlich umfassend, möchte man meinen. Doch „Kyles Tolone“ hätten in diesem Zusammenhang den ein oder anderen Verbesserungsvorschlag: „Neben den üblichen Kategorien wäre sicherlich eine Kategorie sinnvoll, die berücksichtigt, wie aktiv und präsent eine Band auf Online- und Social-Media Kanälen vertreten ist bzw. wie professionell das Auftreten der Band im Internet wirkt. Das gehört neben guten Songs und einer guten Live Performance zu einer Band mit Zukunftsaussichten einfach dazu.“

Ungewöhnliche Kulisse: In der hauseigenen local heroes-Badewanne macht das Fotoshooting sichtlich Spaß. (Foto: Dani Red)

local heroes-Projektleiterin Julia Wartmann wird sich dazu sicherlich ihre Gedanken machen. Für die Band stehen nun aber erst einmal andere Dinge an. „Wir möchten die Schlagzahl unserer Konzerte in 2016 erhöhen sowie an unserem Debüt-Album arbeiten“, geben sie einen knappen Abriss über ihre nächsten Pläne.

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weitere Infos zu Kyles Tolone hier: 

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