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„local heroes“-Bundesfinale 2019: „Darcy’s Fault“ vertreten Hessen mit farbenfroher Show

„Kreativität und Authentizität sind uns wichtig!“, sagen „Darcy’s Fault“. (Foto: Julia Schwendner / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Am 9. November brachten insgesamt 15 Newcomer-Acts aus ganz Deutschland beim „local heroes“-Bundesfinale die Bühne im Kulturhaus von Salzwedel zum Beben. Mit dabei waren auch die Landesfinalisten aus Hessen „Darcy’s Fault“. Die drei jungen Leute aus Gersfeld gingen mit Startnummer zwei ins Rennen.

„Wir legen uns auf kein Genre fest“, sagen „Darcy’s Fault“ selbstbewusst. Seit 2014 machen Stephanie, Mario und Heiko miteinander Musik und bewegen sich dabei zwischen Rock, Blues, Pop und Country – und das durchaus minimalistisch. Das in eine Schublade zu stecken – nicht mit ihnen. Aus einer ehemaligen Studentenkonstellation, die später durch Schlagzeuger Heiko komplettiert wurde, ist heute eine eingeschworene Gemeinschaft geworden, die für ihre Musik so einiges auf sich nimmt. „Erst war unser Proberaum ewig weit weg. Jetzt arbeiten wir Vollzeit in ganz Deutschland verteilt. Das macht es schwer, regelmäßig Zeit zum Proben zu finden. Aber einmal die Woche ist immer drin“, erzählen sie vor ihrem Auftritt in Salzwedel. Wenn dann auch noch die eigenen Songs, die mittlerweile sogar auf dem ersten eigenen Album verewigt sind, gut beim Publikum ankämen, sei die Freude immens.

Rockige Titel, bluesige Songs und eingängige Pop-Melodien – Die Mixtur von „Darcy’s Fault“ hat nicht nur die hessische Jugendjury überzeugt, sondern auch Salzwedel. (Foto: Christoph Eisenmenger / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Auch in Salzwedel sprang der Funke über. Mit ihren knallbunten Outfits und ihrer sympathischen Ausstrahlung rockte sich das Trio in die Herzen der Zuschauer*innen. Treibende Gitarrenriffs, Country-Elemente und die Powerstimme von Rockröhre Stephanie ließen die Gäste tanzen und bescherten der Band einen angemessenen Applaus.

Bock, Neues auszuprobieren

„Wir mögen Handgemachtes. Wenn wir im Studio sind, spielen wir dort zum Beispiel nichts ein, was wir nicht auch ‘live‘ liefern könnten“, erklärt das Trio einen seiner wesentlichen Grundsätze. „Da wir selbst einen breit gefächerten Musikgeschmack haben, sind auch unsere Songs recht unterschiedlich. Wir haben immer Bock, Neues zu probieren.“

Interview bei Howie Yagaloo. (Foto: Julia Schwendner / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Das gilt übrigens auch für „local heroes“. „Darcy’s Fault“ haben sich aus gutem Grund für eine Teilnahme entschieden: „Es war das erste Format, auf das wir gestoßen sind, bei dem die Musik im Vordergrund steht. Oft muss man ja für die Teilnahme zahlen, Karten verkaufen und den Fans zwecks Voting auf den Sack gehen, um eine echte Chance zu haben. Das ist nicht so unsere Art.“ Bereut haben sie ihre Entscheidung nicht. Die Organisation rund um den eigenen Auftritt sei „sehr professionell“ gewesen. Alle Menschen, die ihnen begegnen, seien „offen und cool“. Durch die Teilnahme auf Bundesebene, von der sie erst zwei Wochen vor dem „local heroes“-Bundesfinale überrascht wurden, hoffen sie nun, ein breiteres Publikum zu erreichen. „Wir standen bisher noch nie im Wettbewerb. Das ist für uns spannend und aufregend. Außerdem lernen wir so auch viele andere Bands kennen, von denen wir noch etwas lernen können.“ Denn stehenbleiben, das möchten „Darcy’s Fault“ auf keinen Fall. „Wir wollen möglichst viel live spielen. Nächstes Jahr wollen wir die Bühne des ‘Festivals ohne Grund‘ rocken und endlich unsere Pogo-Bierkastenwette einlösen. Eine CD mit Drums ist auch in Planung“, berichten sie von ihren nächsten Zukunftsplänen.

Unplugged auf der Foyer-Bühne. (Foto: Julia Schwendner / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Eine Band braucht gemeinsame Ziele

Auf die Frage, was ein Musikprojekt ihrer Meinung nach mitbringen müsste, um heutzutage längerfristig zu bestehen, findet das Trio daher ebenfalls eine klare Antwort. „Als Band braucht man langfristig ein gemeinsames Ziel und jeder sollte sich in gleichem Maße, je nach Knowhow, einbringen, sonst leidet die Stimmung.“ Ohne Publikum gehe es ebenfalls nicht. Deshalb sei Social Media für sie „Fluch und Segen“. „Sich von anderen Bands abzuheben, ist sicher auch ein Erfolgsfaktor. Ein bisschen Glück braucht es auch.“ Stephanie, Mario und Heiko wissen aber auch, wo aktuell Hürden für junge Bands liegen. „Es ist schwer einen Fuß in die Tür zu bekommen. Gerade größere Radiosender bieten kaum noch Plattformen für Newcomer. Deswegen sind Formate wie ‚local heroes‘ super.“

Text: Nicole Oppelt/Lina Burghausen

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