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„Elephant’s Foot“ gewinnen local heroes-Bundesfinale 2017

(Elephant’s Foot // Fotograf: Malte Schmidt / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Die Band „Elephant's Foot“ aus Sachsen-Anhalt entschied das diesjährige Bundesfinale des Bandcontests local heroes für sich. Mit ihrer Mischung aus 70s Hardrock, Blues und Funk gewann das Trio nicht nur den Jurypreis, sondern auch den 2. Platz im Publikumsvotum sowie die meisten Publikumszweitstimmen. Darüber hinaus wurde Drummer Fabian Witter als bester Instrumentalist ausgezeichnet.

Für die „local heroes“-Finalisten Thomas, Martin und Fabian von "Elephant’s Foot" wurde es beim Bundesfinale mit der Startnummer fünf ernst - sie zogen für Sachsen-Anhalt ins Rennen um den Titel "Beste Newcomerband".

Überzeugten mit 70s Hardrock, Funk und Blues: „Elephant's Foot“ aus Sachsen-Anhalt sind Deutschlands beste Newcomer-Band 2017. (Fotograf: Malte Schmidt / Aktion Musik • local heroes e.V.)

„Die Leidenschaft muss spürbar werden“, hat das Trio dem „local heroes“-Team im Vorfeld als wichtigstes Bewertungskriterium genannt. Das Publikum attestierte ihnen schon nach wenigen Minuten: „Die wissen genau, was sie da oben tun!“ In Windeseile hatte sich der große Saal nach der Umbaupause wieder gefüllt. Und dort legten „Elephant’s Foot“ ein rhythmisches, mehrstimmiges Brett nach dem anderen hin. „Es macht mega Freude, mit so vielen großartigen Bands auf der Bühne zu stehen“, waren sie sich einig. Dieses Kompliment gab das anwesende Publikum sichtlich nur allzu gern zurück, denn: Elephant’s Foot brachten den 70s Vintage Funk-Rock nach Salzwedel.

Erst seit letztem Sommer bastelten Thomas und Martin an eigenen Songideen. Ihren dritten Mann fanden sie schließlich über eine Anzeige. Ein echter Glücksfall, wie sie heute sagen: „Einer der schönsten Momente war wohl, gemeinsam zu spielen und dabei festzustellen, Leute gefunden zu haben, mit denen es nur weniger Worte bedarf, um sich musikalisch zu verständigen.“ Vor gut einem Jahr wurde es dann konkreter. Im Dezember kam die Überlegung auf, beim SWM Talent-Verstärker mitzuspielen. „Für die Bewerbung brauchten wir einen Namen und somit war Elephant's Foot geboren.“ Die vergangenen Monate entwickelten sich für das Trio „unverhofft und schnell“, wie sie selbst gestehen.

Während des Interviews mit Pop10 & Yagaloo wurde für die Fans Pizza gebacken. (Fotograf: Malte Schmidt / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Fans und Fachpublikum sind jedenfalls begeistert von ihrer besonderen Mixtur aus 70s Hardrock, Blues und Funk, die selbstbewusst mit Einflüssen aus den 90ern wie Pearl Jam und Soundgarden kombiniert wird. „Die Songs müssen in sich stimmig und rund sein. In der Praxis sind unsere Lieder dadurch selten kürzer als 5 Minuten. Es ist uns wichtig, die Ideen als dynamisches Gesamtkonzept zu arrangieren und nicht einfach verschiedene Teile aneinander zu hängen“, erklären sie ihr Songwriting-Konzept.

Stephan Michme, Moderator bei MDR Sachsen-Anhalt und Jurymitglied beim SWM Talentverstärker beschrieb die daraus entstandene Musik wie folgt: „Bämm, Crash, Boom, Wah und kompromisslos trocken in die Fresse! Irgendwo zwischen Siebzigern, Grunge und Postretrodingsbumms... egal wie irgendwer das nennt. Komposition, Gesang, Instrumentenperformance alles tiptop. Und das war nach 20 Sekunden jedem im Saal klar.“

Unplugged auf der Pop10 & Yagaloo-Bühne im Foyer. (Fotograf: Malte Schmidt / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Trotz aller Lobeshymnen auch vor ihrer Teilnahme beim Bundesfinale zeigen sich die drei Musiker nach ihrem Sieg perplex: „Wir haben es nicht so richtig auf dem Schirm, was hier gerade abgelaufen ist“, so die Band unisono. Schon der Sieg beim Landesfinale Sachsen-Anhalt habe sie völlig überrascht. Auch hier seien sie mit einem anderen Favoriten angereist. Nach den Siegern von 2001, der Band „3viertelelf“, sind „Elephant's Foot“ nun die zweiten Acts in der Geschichte von local heroes, die den Sieg für Sachsen-Anhalt einheimsen.

Den Newcomer-Bandcontest haben die Drei übrigens als sehr professionell empfunden. Auch der Umgang mit den Bands und untereinander sei sehr angenehm gewesen. Und neben den Auftritten auch noch ein Workshop-Angebot wahrnehmen zu können, sei ohnehin eine „super Sache“. Eine Plattform wie diese „schadet bestimmt nicht“, schmunzeln sie. Dennoch bleibe ihrer Meinung nach noch viel zu tun. „Eine stärkere finanzielle Förderung von Live-Clubs und Probemöglichkeiten in größeren Städten wäre wünschenswert. Viele Proberäume werden oftmals zu viel zu teuren Mieten angeboten oder haben ungünstige Probezeiten, da z. B. noch Büroräumlichkeiten im Haus vertreten sind.“

Elephant’s Foot waren die Sieger des Abends. Sie sind nicht nur die „local heroes 2017“, sondern wurden auch noch Zweitstimmensieger, belegten den 2. Platz beim Publikum und Drummer Fabian Witter wurde zum besten Instrumentalisten gekürt. (Fotograf: Sascha Schröder / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Für die Zukunft gibt es große Pläne: „Wir alle haben zwar auch noch Nebentätigkeiten, wie Studium und Arbeit, denen wir noch nachgehen, aber eigentlich ist von der und für die Musik zu leben unser großes Ziel.“ Im Moment sei aber erst einmal ein Musikvideo in Arbeit, das Ende des Jahres fertig sein sollte. Auch würden sie demnächst noch ein paar Songs aufnehmen, um eine kleine EP fertig zu machen. „Von dem Video und den Aufnahmen erhoffen wir uns, dass sie uns helfen, mehr Gigs zu organisieren und interessante Locations zu bespielen.“

Text: Nicole Oppelt/Lina Burghausen

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