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Do I Smell Cupcakes beim local heroes-Bundesfinale 2017

(Do I Smell Cupcakes // Fotograf: Malte Schmidt / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Am Samstag, 11. November, vertraten Can, Dennis und Jon-Jakob mit ihrer Band unter der Startnummer sieben das Bundesland Brandenburg im Bundesfinale des Newcomer-Contests local heroes. Seit 2014 macht das Trio aus Cottbus gemeinsam Musik. In ihrer noch kurzen Biographie findet sich aber schon jetzt Außergewöhnliches. Bereits im Herbst 2014 waren sie auf Japan-Tour und absolvierten dort neun Club-Gigs sowie eine große Open-Air-Show in Tokio. Just eine Woche vor dem Bundesfinale zog es die Drei abermals ins Land der aufgehenden Sonne. „Unser Ex-Bassist Maximilian Tischler ist Japanologe. Das Land übt seit der Gründung eine Magie auf uns aus“, erklären sie die nicht ganz alltägliche Verbindung. „Als die Deutsche Botschaft uns für ein Konzert im Aoyama Park 2014 einlud, organisierten wir mit Musikern vor Ort eine Tour durch Osaka, Kobe, Kyoto und Tokyo.“ An diese Kontakte und das sehr positive Feedback knüpften sie nun an, natürlich unter anderem mit dem Ziel an ein Label zu geraten. „Japan ist der zweitgrößte Musikmarkt der Welt. Musik aus Deutschland scheint dort einen Nerv zu treffen“, sind sie überzeugt.

Juror Niko Tsagarakis attestierte seinen heimlichen Favoriten „Do I Smell Cupcakes“ Potenzial für mehr: „Sie haben eine extreme Energie.“ (Fotograf: Sascha Schröder / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Die Musik von „Do I Smell Cupcakes“ tut dies offenbar auf jeden Fall. „Wir haben einen Hang zum Epischen, Hymnischen, Großen. Es sind Indie-Rock-Einflüsse drin, die sich mit RnB-Soul-Pop-Sujets vermischen“, beschreiben sie ihren Stil. „Grooven muss es!“ Überhaupt macht sich die Band nicht wenige Gedanken. „Wir frickeln oft jahrelang an der perfekten Songstruktur und dem Arrangement. Der Song selbst muss stark sein, aber erst das Arrangement macht ihn interessant.“

Dieses Erfolgsrezept lieferten sie auch in Salwedel ab. Die mitgebrachten Fanmassen jubelten ihnen von Beginn an entgegen, was ganz sicher nicht allein dem expressiven Frontmann Can geschuldet war. Und auch die Menschen, die die Band zuvor noch nicht kannten, wurden sofort in ihren Bann gezogen. Wie die „alten Bühnenhasen“ nahmen sie diese vollends in Beschlag. Man merkte: Hier sind sie zuhause, fühlen sich pudelwohl und beherrschen das Terrain. Flirts mit dem Publikum inklusive!

(Do I Smell Cupcakes // Fotograf: Sascha Schröder / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Dabei sehen "Do I Smell Cupcakes" Wettbewerbe eigentlich sehr kritisch. Local heroes käme jedoch entspannter als andere Bandcontests daher. „Es geht nicht ums Gewinnen per se, sondern darum, konzentriert, fokussiert zu mucken. Es ist ein gutes Portal für Newcomer wie uns. Auch die Mischung aus Publikums-Jury-Band-Entscheid macht den Wettbewerb ausgewogener.“

Während des Interviews mit Pop10 & Yagaloo wurde für die Fans Pizza gebacken. (Fotograf: Malte Schmidt / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Insgesamt wünscht sich die Band, dass Pop- und Rockmusik in Deutschland stärker subventioniert würde. „Es ist Musikkultur. In einer gewissen Weise auch Kunst. Nicht per se Kommerz“. Ohne stärkere Subventionen für Musiker im Popbereich werde Deutschland im internationalen Vergleich weiter eher fad bleiben.

Unplugged auf der Pop10 & Yagaloo-Bühne im Foyer. (Fotograf: Malte Schmidt / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Für die Zeit nach dem Bundesfinale steht natürlich wieder „Touren“ auf dem Programm. Am 9. Februar 2018 veröffentlichen "Do I Smell Cupcakes" obendrein ihre Debütscheibe „Make the big boys hire me“. Sie sind sich sicher: Um langfristig bestehen zu können, brauche es vor allem eines: Mut.

Text: Nicole Oppelt/Lina Burghausen

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