Am 10. November brachten insgesamt 14 Newcomer-Acts aus ganz Deutschland beim „local heroes“-Bundesfinale die Bühne im Kulturhaus von Salzwedel zum Beben. Erstmalig war dank des Musikbüro Saar in diesem Jahr das Saarland wieder mit dabei und schickte die Band „OQmanSolo“ ins Rennen. Pianist David Heiner wurde von der Jury als bester Instrumentalist des Abends ausgezeichnet.
„Man muss sein Ding mit Liebe tun, Zeit und Herz investieren!“: Musik hat für „OQmanSolo“ keinen Selbstzweck, sondern transportiert Botschaften und Gefühle. (Foto: Dani Red / Aktion Musik • local heroes e.V.)
Für „OQmanSolo“ aus Saarbrücken war das „local heroes“-Bundesfinale 2018 in mehrfacher Hinsicht eine echte Premiere. Markus, David, Eric, Lisa, René und Charlotte betraten am 10. November zum ersten Mal die große Bühne im Kulturhaus von Salzwedel. Doch dem nicht genug: Auch für ihr Bundesland Saarland war es die erste Teilnahme am deutschlandweiten Wettbewerb. Seit 2018 ist das Musikbüro Saar e.V. Veranstalter der „local heroes“ im Saarland – und das mit einem fulminanten Start, wie ihnen auch diese sechs jungen Musiker*innen attestieren. „Es war bisher eine gute Mischung aus Expertenmeinung und Publikumsrückmeldung. Wir haben den Willen von Jury und Zuschauern, größtmögliche Objektivität zu erreichen, immer gespürt“, so ihr Fazit über Runde eins für das Saarland.
OQmanSolo live im Kulturhaus Salzwedel. (Foto: Christoph Eisenmenger / Aktion Musik • local heroes e.V.)
Aller Anfang ist schwer, könnte man meinen. Doch „OQmanSolo“ hatten offenbar keine größeren Hindernisse zu überwinden, um von dem traditionsreichen Netzwerk „local heroes“ „Wind zu bekommen“. „Das Saarland ist klein und da hört man die Buschtrommeln überall. Auch Brieftauben haben keine langen Wege – und so kam es auch uns zu Ohren“, schmunzeln sie darüber, wie sie auf den Newcomer-Wettbewerb aufmerksam geworden waren. Dass das kleine Saarland nun mit von der Partie ist, sei ihres Erachtens „Sehr wichtig! Ein Bundesland, von dem viele nicht mal wissen, dass es das gibt, braucht solche Projekte, um mal auf sich aufmerksam machen zu können.“ Ihre Heimat habe eine „riesige Band- und Musikerdichte, ist aber bundesweit ziemlich unterrepräsentiert“.
Was verbirgt sich hinter der Band „OQmanSolo“? Moderator Howie Yagaloo standen sie im Foyer des Kulturhauses Rede und Antwort. (Foto: Dani Red / Aktion Musik • local heroes e.V.)
Mit der Startnummer fünf hatten „OQmanSolo“ nun also die Möglichkeit, echte Pionierarbeit zu leisten. Und das gelang ihnen außerordentlich gut: Für Frontmann Markus lautete das Motto „in der Kürze liegt die Würze“. Der selbsternannte „Geschichtenerzähler“ und seine Band nutzten ihre 20 Minuten Spielzeit bestmöglich aus. Ruhige Töne, wechselten mit äußerst tanzbaren Nummern, die mit jeder Menge Humor gewürzt waren, wie ihr Song „Hobby Casanova“. Ihr Fazit lautete schon nach wenigen Takten: „Wir sind umgeben von fantastischen Bands und einem wahnsinnig umsichtigen Publikum!“ Belohnt wurde dieses durch musikalische Extras in Form von Geigen-, Piano- und sogar Saxophon-Sounds. In besonderem Maße überzeugte der Pianist der Band, David Heiner. Er wurde von der Jury als bester Instrumentalist des Abends ausgezeichnet.
Die „local heroes“-Finalisten 2018 konnten sich auf der unplugged-Bühne von einer völlig anderen Seite präsentieren. (Foto: Dani Red / Aktion Musik • local heroes e.V.)
„Es gibt keine direkte Orientierung und Richtung unserer Musik. Sie ist sicherlich beeinflusst von all den Präferenzen unserer eigenen musikalischen Vergangenheit, zum Beispiel Van Morisson, Udo Lindenberg, Bob Marley und so weiter. Der Stil ist am ehesten im Soul anzusiedeln“, beschrieben sie ihr musikalisches Konzept im Vorfeld – viel Vorfreude inklusive: „Es wird schön sein, sich überregional zu zeigen. Toll ist es auch, viele andere aufstrebende, ehrgeizige und zeitgemäße Bands zu erleben.“ Und vielleicht ließe sich der Schwung von „local heroes“ ja zu weiteren „Höhenflügen“ nutzen. Für sie steht fest, dass es dafür auch von Seiten der Politik noch einiger Anstrengung bedarf: „Pop-und Rock-Musik ist die Grundlage der (musik-)kulturellen Landschaft. Daher ist es wichtig für junge aufstrebende Bands, einen gewissen Rückhalt zu spüren. Zum Beispiel durch Förderung von Projekten, Proberäumen, Auftrittsmöglichkeiten, etc. Vor allem in ländlichen Gegenden ist der Anschluss an qualitativ hochwertige Musik schwierig, da ein kultureller Austausch kaum möglich ist und sich dorthin selten große Bands verirren.“
OQmanSolo (Foto: Malte Schmidt / Aktion Musik • local heroes e.V.)
Ihren musikalischen Weg wollen sie auf jeden Fall konsequent weitergehen: „Es ist wirklich nicht immer einfach, Beruf, Ausbildung, Familie und Co. mit der Musik zu vereinen. Aber wenn man seine Sache liebt und dafür brennt, dann kriegt man das hin, weil man ja gar nicht anders kann!“
Text: Nicole Oppelt/Lina Burghausen
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