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„local heroes“-Bundesfinale 2018: „Fat Princess” überzeugten mit ihren Superhelden

Am 10. November brachten insgesamt 14 Newcomer-Acts aus ganz Deutschland beim „local heroes“-Bundesfinale die Bühne im Kulturhaus von Salzwedel zum Beben. Für Berlin waren „Fat Princess“ ins Rennen gegangen und begeisterte Jury und Publikum.

Fat Princess (Foto: Dani Red / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Für Philipp, Patrick, Viktor und Ronald begann die eigene Bandgeschichte in ziemlich bescheidenem Rahmen. Aus einem „Wohnzimmer-Projekt“ heraus entstand 2011 ihre Band „Fat Princess“ – eine Band aus Freunden, „die ihre Instrumente eher schlecht als recht spielen konnten, aber hochmotiviert und begeistert waren“. So begeistert, dass sie selbst Gigs unter unwirtlichsten Bedingungen, zum Beispiel die Jahresfeier eines Biker-Clubs, mit Bravour gemeistert haben. Am 10. November sind die Berliner nun auf einer richtig großen Bühne angekommen. Mit der Startnummer acht zog die „kleine Rockband mit Rap“ für die Hauptstadt ins „local heroes“-Bundesfinale in Salzwedel ein.

„Wir wollen feiern, lachen, tanzen und aus dem Alltag ausbrechen. Dafür gibt es Musik. Eine Band, die das schafft, hat die beste Wertung verdient“, sagen Fat Princess. (Foto: Dani Red / Aktion Musik • local heroes e.V.)

„Wir machen eine Mischung aus Rock und Rap. Inspiration fanden wir stets in den großen Bands dieses Mash Up-Genres: ‘Linkin Park‘, ‘P.O.D. ‘, ‘Limp Bizkit‘“, so ihre Ankündigung vor dem Bundesfinale. „Uns ist durchaus bewusst, dass wir technisch nicht die Stärksten an unseren Instrumenten sind, aber das, was wir machen wollen, machen wir auch. Wir wollen Musik machen, die ankommt und zu der wir gemeinsam mit dem Publikum feiern können. Spaß steht da für uns an erster Stelle.“

Vorbereitet haben sie sich dennoch gründlich – mit einem Coaching der Berlin Music Association (BMA). Und so zog die Truppe, unterstützt von buntem Licht, roten Luftballons, ausdrucksvollem Tanz und der wohl auffälligsten Kostümierung des Abends in Salzwedel ein. Mit Erfolg: Das Publikum zeigte sich fasziniert von dieser fantasievollen Inszenierung, die über 20 Minuten lang in die Welt von Superhelden wie Batman und Co. entführte – ein Eindruck, dem man sich nicht zu entziehen vermochte.

Fat Princess live im Kulturhaus Salzwedel. (Foto: Dani Red / Aktion Musik • local heroes e.V.)

„local heroes“, so ihr Fazit, wollen sie nutzen, um mit anderen Bands in Kontakt zu kommen – ohne Konkurrenzgedanken. „Der größte Mehrwert liegt für uns darin, sich zu vernetzen und zu kooperieren. Da bietet local heroes eine super Plattform.“ Erlebt haben sie das Ganze „als sehr organisiert, strukturiert und Band-orientiert“. „Wir haben selten mit so vielen netten, professionellen und uns zugewandten Menschen zusammengearbeitet. Das macht viel Spaß.“ Lob gibt es von den Berlinern auch für die Juroren. Diese hätten sich viel Zeit genommen, um ihre Einschätzungen, Tipps und ihr Fachwissen weiterzugeben und zur Verfügung zu stellen. Das hätten sie bei anderen Veranstaltungen auch schon anders erlebt.

Was verbirgt sich hinter der Band „Fat Princess“? Moderator Howie Yagaloo standen sie im Foyer des Kulturhauses Rede und Antwort. (Foto: Malte Schmidt / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Mehr Engagement wünschen sich die jungen Leute jedoch von Seiten der Politik. Es gelte, mehr gemeinnützigen Bandprojekten unter die Arme zu greifen. „Ob Studios, Proberäume etc., Kultur muss gefördert werden und zwar staatlich unterstützt. Musik und Kultur im Allgemeinen bieten so viel mehr Menschliches als nur den Blick nach oben in die Charts.“

Eine Gruppe, die es bis dorthin geschafft hat, ist „Madsen“. Die einstige „local heroes“-Band trat als Special Guest beim Bundesfinale auf. Für „Fat Princess“ eine besondere Freude: „Madsen ist eine Band, die sehr viel geackert hat, um dort zu stehen, wo sie sind. Das zeigt, dass viel Arbeit Früchte tragen kann. Wir kennen die Musik von Madsen schon sehr lange und haben verfolgt, wie auch sie mit den verschiedenen Phasen des Erfolgs umgehen. Das schauen wir uns mit viel Respekt an.“

Die „local heroes“-Finalisten 2018 konnten sich auf der unplugged-Bühne von einer völlig anderen Seite präsentieren. (Foto: Malte Schmidt / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Und wie sehen ihre eigenen musikalischen Zukunftspläne aus? „Der Entertainment-Faktor ist für uns am Wichtigsten. Wenn wir auf Konzerte gehen, wollen wir Spaß haben“, so das Quartett. Entsprechend möchten sie mit den bei „local heroes“ entstandenen Kontakten Live-Auftritte organisieren, weiter neue Songs schreiben und dann natürlich auch wieder eine Platte produzieren. „Vor allem aber wollen wir weiter auftreten und die Bühnen beben lassen. Das ist unser Elixier!“

Text: Nicole Oppelt/Lina Burghausen

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