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„local heroes“-Bundesfinale 2018: „Die Gruppe König“ zieht die Zuschauer in ihren Bann

Am 10. November brachten insgesamt 14 Newcomer-Acts aus ganz Deutschland beim „local heroes“-Bundesfinale die Bühne im Kulturhaus von Salzwedel zum Beben. Für Mecklenburg-Vorpommern war „Die Gruppe König“ ins Rennen gegangen und begeisterte Jury und Publikum über alle Maßen.

„Uns wurde einmal der bewusste Wille zum Ungefallen diagnostiziert“, so „Die Gruppe König“. Und obwohl sie nicht dem Mainstream folgen, hinterließen sie in Salzwedel einen bleibenden Eindruck. (Foto: Dani Red / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Startnummer zwei hieß es für die Band „Die Gruppe König“ aus Rostock. Alfa, Troy und Aldus brachten den Post-Punk ins „local heroes“-Bundesfinale 2018. Roh klingende Sounds trafen hier auf „Melodien mit Ecken und Kanten“, gepaart mit „Songstrukturen, die vom absolut Klaren ins Undurchsichtige abdriften“. Obschon die Drei nach eigenen Angaben „mit weniger optimistischen Botschaften“ daher kommen, trafen sie mit ihrem Auftritt den Nerv des Publikums.

Die Gruppe König live im Kulturhaus Salzwedel. (Foto: Dani Red / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Von Beginn an hielten die teils monotonen, aber stets treibenden Gitarrenriffs in Kombination mit energetischen Drum-Patterns die Zuschauer in ihrem Bann. „Die Gruppe König“ vertrat die Musiklandschaft Mecklenburg-Vorpommerns würdig – mit vollem Herzen und deutschsprachigen Texten, die trotz einer gewissen Melancholie und Dystopie zum Mitsingen einluden.

Die Gruppe König (Foto: Malte Schmidt / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Die drei Musiker Ende 20 sind übrigens erst seit April 2017 in dieser Konstellation unterwegs. Doch den ersten „Meilenstein“ als Band haben sie bereits hinter sich. „Die bisher größte Herausforderung waren für uns die Aufnahmen zu unserem Album ‘Luxus‘, da wir, bis auf das Mastering, alles in Eigenregie gemacht haben“, erzählen sie noch vor ihrem Auftritt in Salzwedel. „Das wohl schönste Ereignis war zu sehen, wie das Ganze auf echte Tonträger gebannt und anschließend von interessierten Leuten tatsächlich gekauft wurde.“

Was verbirgt sich hinter der Band „Die Gruppe König“? Moderator Howie Yagaloo standen sie im Foyer des Kulturhauses Rede und Antwort. (Foto: Malte Schmidt / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Ihre Teilnahme bei „local heroes“ sehen Alfa, Troy und Aldus als Chance über das Bundesfinale hinaus. „Die Potenziale liegen für uns vor allem darin, dass jungen Künstlern die Chance gegeben wird, sich vor größerem Publikum zu beweisen und durch Fördergelder Möglichkeiten eingeräumt werden, die im Zweifelsfall nicht möglich wären, aber vielleicht den entscheidenden Schritt zur Weiterentwicklung bedeuten.“ Für ihre Heimatregion wünschen sich die jungen Leute darüber hinaus mehr Engagement von politischer Seite. „Wir kommen aus den entlegensten Ecken Mecklenburg-Vorpommerns und wünschen uns genau dort mehr kulturelle Förderung, um junge Leute für das Musikmachen zu sensibilisieren beziehungsweise die Grundlagen dafür zu schaffen“, so ihr Appell in Richtung Bundes- und Landesregierung. So sollte es vor allem erleichtert werden, Konzerte in Jugendzentren zu veranstalten und Proberäume einzurichten.

Die „local heroes“-Finalisten 2018 konnten sich auf der unplugged-Bühne von einer völlig anderen Seite präsentieren. (Foto: Malte Schmidt / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Für die kommenden Monate hat das Trio jedoch schon ganz konkrete Pläne: Momentan stecken die Musiker in den Planungen für eine kleine Tour mit einer befreundeten Band. Zudem haben sie bereits begonnen, Songs für das nächste Album zu schreiben. Der Erfolg scheint ihnen schon jetzt gewiss, denn die Vorstellungen darüber, wie ein Musikprojekt langfristig bestehen kann, sind für sie klar: „Wir denken, dass eine Kombination aus Fleiß, Spaß und Freundschaft zielführend ist. Weiterhin muss die Bereitschaft da sein, für die Musik Prioritäten zu setzen und den Alltag ab und zu bewusst mit dem Bandgeschehen kollidieren zu lassen.“

Text: Nicole Oppelt/Lina Burghausen

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