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„local heroes“-Bundesfinale 2018: „Sent to Finland“ sind perfekt aufeinander abgestimmt

Am 10. November brachten insgesamt 14 Newcomer-Acts aus ganz Deutschland beim „local heroes“-Bundesfinale die Bühne im Kulturhaus von Salzwedel zum Beben. Für Schleswig-Holstein war die Band „Sent to Finland“ ins Rennen gegangen und begeisterte Jury und Publikum.

Sent To Finland live im Kulturhaus Salzwedel. (Foto: Christoph Eisenmenger / Aktion Musik • local heroes e.V.)

„Der Contest bietet einer jungen Band wie uns einfach unglaublich viel. Zum einen hat man die Möglichkeit super Gigs in coolen Locations zu spielen, zum anderen lernt man viele neue Musiker, Bands, Organisatoren und Zuschauer kennen. Wir erhoffen uns für die Zukunft da ganz viel mitzunehmen“, sagen Norman, Martin und ihre beiden besten Freunde Luca und Luca über „local heroes“. Seit Frühjahr 2017 machen die vier Kieler als „Sent to Finland“ gemeinsam Akustik-Pop „mit Gitarrenriffs“ und konnten im vergangenen Oktober bereits ihre erste EP „Eyes on October“ veröffentlichen.

„Es ist uns wichtig, dass die Songs den Zuhörer vom ersten bis zum letzten Ton emotional abholen und gleichzeitig eine Geschichte erzählen, die von den Harmonien des Songs untermalt wird“, erklären „Sent to Finland“. (Foto: Christoph Eisenmenger / Aktion Musik • local heroes e.V.)

„Sent to Finland“ erinnern an die Großen ihres Fachs. Nicht ohne Grund, denn viele Bands beeinflussen sie nachhaltig, wie zum Beispiel Kings of Leon, Ben Howard oder auch die Foo Fighters. „Im „local heroes“-Bundesfinale war diese Mixtur nun mit der Startnummer sechs zu erleben. Mit Erfolg: Denn dieses Quartett bot dem Salzwedler Publikum Gitarren- und mehrstimmige Gesangs-Power pur, die so harmonisch verpackt wurden, dass so manch einer sicher nicht umhin kam zu sagen: Ja, mit denen würde ich sofort nach Finnland reisen. Perfekt war ihre Performance an diesem Abend aufeinander abgestimmt. Und das gilt nicht nur für ihre musikalische Darbietung. Um die heimelige Atmosphäre abzurunden, hatten sie wunderschöne, alte Lampen im Gepäck, die Bühne und Publikum noch enger zusammenrücken ließen.

Sent To Finland (Foto: Dani Red / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Dass das so gut funktionierte, kommt nicht von Ungefähr. Im Vorfeld danach gefragt, worauf sie bei einer Wettbewerbsbewertung achten würden, antworten sie zielstrebig: „Harmonie. Die Musiker sollten eine Band bilden und nicht nur wie zusammengesetzte Einzelmusiker wirken. Das Publikum muss abgeholt werden. Sowohl durch Qualität der Songs, als auch durch Bühnenpräsenz und Einbinden der Zuschauer.“

Was verbirgt sich hinter der Band „Sent To Finland“? Moderator Howie Yagaloo standen sie im Foyer des Kulturhauses Rede und Antwort. (Foto: Malte Schmidt / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Doch auch darüber hinaus machen sich die jungen Männer Gedanken über ihr Musikprojekt. „Es ist wichtig, dass die Harmonie innerhalb der Band immer bestehen bleibt. Wir besprechen immer viel und gehen somit sicher, dass die Stimmung gut bleibt. Man muss auch immer offen für neue Ideen bleiben und hin und wieder experimentieren“, erklären sie ihr persönliches Erfolgsrezept. Dass das nicht immer einfach ist, liegt jedoch auf der Hand. Alle Vier studieren beziehungsweise machen gerade eine Ausbildung. „Wir teilen also das gleiche Schicksal wie andere junge Bands. Aber die Musik ist für jeden von uns so wichtig, dass wir alles Mögliche auf uns nehmen, um Musik zu machen.“ Aus eigener Erfahrung könnten sie etwa sagen, wie schwer es sei, bezahlbare Proberäume zu finden, um sich kreativ auszuleben. Das ginge nicht nur ihnen so.

Die „local heroes“-Finalisten 2018 konnten sich auf der unplugged-Bühne von einer völlig anderen Seite präsentieren. (Foto: Malte Schmidt / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Für Norman, Martin, Luca und Luca geht es nach dem Bundesfinale erst einmal „handfest“ weiter. Das Promoten der ersten EP, die sie übrigens selbst recorded und gemixt haben, steht auf dem Programm. Und dass sie dabei ordentlich Gas geben und auch gehört werden, haben sie bereits in der Vergangenheit eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Denn nach einer ihrer größten Herausforderungen gefragt, berichten sie Folgendes: „Nach einer zehnstündigen Autofahrt in den Süden, bei der mehr oder weniger alles schief gegangen ist, was schief gehen konnte, haben wir vor über 1.000 Zuschauern gespielt, die zwei Stunden lang vor der Bühne getanzt haben und das, obwohl wir keine Locals waren.“

Text: Nicole Oppelt/Lina Burghausen

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