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10 Jahre „ab geht die Lutzi!“: Voller Einsatz für den perfekten Abend

Vom 13. bis 15. Juni steht Rottershausen Kopf. Das Lieblingsfestival der Region feiert drei Tage runden Geburtstag.

Zehn Jahre „Lutzi“ – ein Jubiläum, das nicht nur für die Organisatoren, sondern auch für das Publikum einen echten Meilenstein darstellt. (Foto: Lutzi Pressematerial)

Eigentlich wollen sie gar nicht mehr „wachsen“ – doch zum zehnjährigen Jubiläum setzt das „ab geht die Lutzi“-Team doch noch einen oben drauf. Ganze drei Tage wird diesmal gefeiert. Mit dabei sind zahlreiche Top-Acts, wie die „Donots“, die dem Festival sehr gern einen erneuten Besuch abstatten. Daneben gibt es wieder aktuelle Bands wie „Leoniden“ und natürlich zahlreiche Neuentdeckungen, die das musikalische Paket perfekt schnüren. Mit „local heroes Bayern“ ist man außerdem Gastgeber eines Landesfinales im Rahmen von Deutschlands größtem und ältesten Non-Profit-Nachwuchswettbewerb.

DONOTS - Hauptbühne Samstag

Krönender „Lutzi-Abschluss“: Am Samstag, den 15. Juni, gibt es ein Wiedersehen mit den „Donots“ auf der Hauptbühne. (Foto: Lukas Veth)

„Alles auf der Welt kommt auf einen gescheiten Einfall und auf einen festen Entschluss an“, behauptete einmal Johann Wolfgang von Goethe. Die Feststellung des Dichterfürsten stimmt heute noch. Wer dieser Tage ins kleine Rottershausen im Landkreis Bad Kissingen blickt, findet eine solche zündende Idee, absolutes Engagement für die Sache und die Entschiedenheit Jahr für Jahr das Beste abzuliefern. Mit Erfolg. Zehn Jahre wird das „ab geht die Lutzi“-Festival heuer alt. Die Goethe’sche Weisheit hat das Team um Christian Stahl und Klaus Schmitt seit der Gründung konsequent verfolgt. Damit gerechnet, dass die einst so kleine Veranstaltung solche Kreise ziehen wird, hat jedoch keiner.

LEONIDEN - Hauptbühne Freitag (Foto: Robin Hinsch)

B-TIGHT - Zeltbühne Samstag (Foto: Leon Hahn)

Open Air ganz nach eigenem Geschmack

„Los ging es ganz klein an einem Freitagabend mit eigenen und befreundeten Bands, aber bereits auf drei Bühnen“, erinnert sich Christian Stahl zurück. „Ziel war genau diese Bands auf die Bühne zu bringen und ein Open Air ganz nach unserem Geschmack auf die Beine zu stellen.“ Danach, so stellt er schmunzelnd fest, sollte es das dann eigentlich auch schon wieder gewesen sein. Doch es kam anders. Aus anfangs rund 800 Gästen an einem Abend wurde ein stattliches Event, das von Jahr zu Jahr steigende Gästezahlen verzeichnet und noch längeren Festivalspaß mit namhaften Headlinern der internationalen Musikszene bereithält. „Aktuell haben wir Anreise am Donnerstagmorgen und Abreise am Sonntagmittag“, umreißt das „Lutzi“-Team die Dimensionen. „Wir haben bei knapp 5000 Gästen ein Limit gesetzt. Für uns die ideale Größe, bei der man den Gästen hier einen perfekten Abend ohne Warteschlangen und Gedränge – außer da, wo es gewünscht ist– zu bieten.“

Dieser Auftritt von Robin Sukroso in der E-Box im Jahr 2013 bleibt für Publikum und Veranstalter unvergessen. (Foto: RE ON TOUR)

Und was gehört zu solch „perfekten“ Abenden? Richtig, ein gut durchdachtes Lineup und ein Drumherum, das zeigt, hier haben sich viele Menschen noch mehr Gedanken darüber gemacht, ihren Gästen eine wunderbare Zeit zu bescheren. Zu den unbestrittenen Highlights der vergangenen Jahre gehörten unter anderem „Chefboss“, die 2018 mit ihrer Power auf der Bühne „ohne Vorwarnung das Zelt zerlegt“ hätten. Auch Robin Sukroso gehört dazu. In der damals noch kleinen Ebox kletterten die Zuhörer tatsächlich an den Wänden hinauf, um noch irgendwie rein zu passen und mitzufeiern. Die schwedische Band „The Baboon Show“ macht die „Lutzi“-Crew bis heute sprachlos. „Swiss & die Andern“ hätten hingegen „einen der schönsten und rauchigsten circle pits am Lutzi“ fabriziert. Und nicht zu vergessen – „Scallwags“. Immer wieder gern gesehene Gäste, die „von Beginn an einen großen Teil dazu beigetragen haben, dass es dieses Festival gibt“.

ANTILOPEN GANG - Hauptbühne Freitag (Foto: Robert Eikelpoth)

In Sachen Bands ist für Christian Stahl und seine Mitstreiter deshalb auch im Jubiläumsjahr klar: „Wie immer ist es eine sehr bunte Mischung – über alle Bühnen hinweg. Während auf der Hauptbühne viele bekannte Festivalgrößen unterwegs sind, wartet die Zeltbühne am Samstag wieder mit einigen Neuentdeckungen und altbekannten Größen auf.“ Bestritten wird die „Geburtstagssause 2019“ von den „Donots“, der „Antilopen Gang“, „Massendefekt“, „Leoniden“, „Adam Angst“, „Fatoni“, „Panda Party“, „B-Tight“, „Tim Vantol“, „Das Ding aus dem Sumpf“, „Tequila and the Sunrise Gang“, „Der Wahnsinn“, „Angiz“, „Scallwags“, „Beat the Dancefloor“, „Black Tape Lion“, „My -T Sharps“, „Cock Riot“, „Tim Drignat“, „Nils Schmied“, „Gusy“, die „Lauertal Connection“, „LFPC, „Antschl & Mode“ und last but not least die Spirkenländer Blasmusik. Mehr geht nicht!

ADAM ANGST - Hauptbühne Samstag (Foto: Markus Hauschild)

MASSENDEFEKT - Hauptbühne Freitag (Foto: Pressematerial)

Es wird heiß auf dem Campingplatz

Und wie steht es auf dem Campingplatz? Auch hier wird es heiß: Die im vergangenen Jahr erstmals angebotene Sauna kam derart gut an, dass der urige Wagen auch diesmal sein Lager am Rande des Areals aufschlagen wird. Der Frühschoppen samt Blaskapelle, der obligatorische Shishawald sowie ein reisender Friseur auf dem Festivalgelände sind ebenfalls „gesetzt“. Vom one-on-one Freestyle Battle am Samstag auf der Zeltbühne ganz zu schweigen. Geplant sei außerdem eine Schnitzeljagd und am Donnerstag soll es für alle Bierfreunde eine Bierprobe am Bierstand mit der Wernecker Bierbrauerei geben. „Die ein oder andere Überraschung haben wir aber natürlich auch noch auf dem Zettel“, so die „Lutzi“-Macher.

Während der „Lutzi“ fließt nicht nur ordentlich Schweiß hinter der Bühne. Das Publikum in Rottershausen feiert mit viel Leidenschaft – und hat auch stets ein offenes Ohr für die „gute Sache“. In diesem Fall für „Viva con Agua“, ein Netzwerk von Menschen und Organisationen, das sich für den weltweiten menschenwürdigen Zugang zu sauberem Trinkwasser einsetzt. (Foto: Lukas Veth)

Während des „ab geht die Lutzi“-Festivals kann sich das Publikum am Stand von „Kein Bock auf Nazis“ informieren und ins Gespräch kommen. „Kein Bock auf Nazis“ unterstützt, vernetzt und informiert seit 2006 Jugendliche zum Thema Rechtsextremismus. Zu den Unterstützern zählen unter anderem die „Lutzi“-Mainacts „Donots“. (Foto: Lutzi Festival)

Damit das alles reibungslos funktioniert, sind an den Festivaltagen rund 250 ehrenamtliche Helfer im Einsatz. Die meisten von ihnen sind seit Jahren mit Herzblut dabei. „Schön ist, dass man hinter den Theken beim ‚Lutzi‘ meist bekannte Gesichter aus dem Vorjahr antrifft, aber jedes Jahr auch neue Leute zum Team dazustoßen, die gerne mal bei einem Festival mit anpacken möchten“, freuen sich die Organisatoren über so viel Engagement, das offenbar ansteckend ist. Apropos „ansteckend“. Das ist auch die Begeisterung des „Lutzi“-Publikums, die immer zahlreicher auf das Camping-Areal strömt. Auch darauf wurde nun ein weiteres Mal reagiert: „2019 können wir unseren Gästen mehr als die dreifache Wiesenfläche und ausreichend sanitäre Einrichtungen zur Verfügung stellen, damit jeder genug Platz für sein perfektes Festivalwochenende hat.“

Während der „Lutzi“ fließt nicht nur ordentlich Schweiß hinter der Bühne. Das Publikum in Rottershausen feiert mit viel Leidenschaft – ganz gleich, ob lokale und internationale Acts. (Foto: Lukas Veth)

Es kann nur eine Lutzi geben…

Was bleibt nach derart fulminanten Aussichten eigentlich noch zu klären? Vielleicht eine Sache für all jene, die das „Lutzi-Mysterium“ alias Margarete Müller auch im zehnten Jahr noch nicht für sich gelöst haben. „Das fragen tatsächlich viele und vermuten eine komplett verrückte Geschichte dahinter“, sagt Christian Stahl. „Ihrer eigenen Geschichte nach gab es da 2010 mal ein Modell Casting à la GNTM, welches sie souverän für sich entschieden hat und so kam sie zu dem ‚Job‘.“ Die „Lutzi“-Crew hat das Ganze jedoch etwas anders in Erinnerung. „Margarethe ist eine bekannte Größe hier im kleinen Ort und wohnt nur einige Meter vom Festival entfernt. Als der Festivalname im Raum stand und man überlegte, wer Lutzi sein kann, war allen sofort klar, dass da nur eine in Frage kommt. Und nach ein, zwei, vier Schnäpschen bei Margarethe auf der Eckbank war Sie unsere Lutzi.“ Auf die nächsten zehn Jahre…

Die „Lutzi“ gesellt sich gerne zu den Künstlern auf der Bühne. Wie hier beim Auftritt von „Schmutzki“ im Jahr 2016. (Foto: RE ON TOUR)

Text: Nicole Oppelt

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