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Bandcountdown H2OpenAir – Taschenrocker

Sie sorgten für so manch aberwitzigen Live-Moment. Die „Taschenrocker“ gelten vielen Musikfans der Region als „legendär“. Hier beim Umsonst & Draußen in Würzburg 2007. (Foto: privat)

Die Planungen für das anstehende Geburtstags-OpenAir begannen bereits vor vielen Monaten. Doch an die ersten gemeinsamen Runden und das Zusammentragen der ehemaligen Musikinibands erinnern wir uns nur allzu gut. Act um Act wurde gesucht, gefunden und reaktiviert. Eine Band war jedoch ohne großes Nachdenken, quasi sofort wieder präsent: Die „Taschenrocker“.

2005 gingen Hannes (Gitarre, Gesang), Gö (Gitarre, Geschrei), Thanni (Bass, Sax) und Purzel (Drums) gemeinsam an den Start. Und so werden sie auch unsere Geburtstagsgäste erleben dürfen – im „Original natürlich!“

Die „Taschenrocker“ in Aktion. Das Publikum liebte sie dafür und sie liebten Ihr Publikum. "Ihr seid das BESTE Publikum was wir JEMALS hatten!" betonten sie bei jedem Konzert. (Foto: Musikini)

„Wir waren schon jeweils bei verschiedenen Bands in der Musikini aktiv und hatten mal Lust auf was Neues“, fassen sie ihre Entstehung heute zusammen. „Zufälligerweise kommen wir auch alle aus Fuchsstadt und da hat sich das so ergeben.“ Aktiv war das Quartett immerhin bis 2009. Zuletzt standen sie beim damaligen U&D in Bad Kissingen gemeinsam auf der Bühne. Aber: „Wir haben uns eigentlich nie richtig aufgelöst“, klären sie auf. Warum auch. Immerhin verbinden sie mit dieser Band bis heute unzählige schöne Erinnerungen. „Das Schönste an den 'Taschenrockern' war wahrscheinlich, dass es uns nicht wirklich um Erfolg ging und wir einfach wahnsinnigen Spaß daran hatten, zu spielen und irgendwelchen Quatsch zu erzählen“, sind sie überzeugt. „Ganz weit vorne“ sei aber auf jeden Fall ein legendärer Auftritt beim „Pubertär Festival“ im Schweinfurter Jugendhaus gewesen. „Der Raum ist aus allen Nähten geplatzt, alle sind ausgetickt, haben stagegedived und unsere Texte mitgesungen.“

Die „Liebe“ der „Taschenrocker“-Fans kannte keine Grenzen. Der Merch war sehr beliebt und wurde auch mal kurzerhand selbst gestaltet. (Foto: Musikini)

Und wie steht es um die schönsten Erinnerungen im Zusammenhang mit der Musikini? „Da gab es wohl mal ein Heimspiel, bei dem es ähnlich wild zuging.“ Vor allem sei es aber einfach generell schön gewesen, im Proberaum oder der Wasserhaus-Kneipe abzuhängen und sich zusammen mit den anderen Bands und Musikini-Leuten übers Jung sein und Musik machen zu freuen. Hannes und Gö waren sogar über längere Zeit im Vorstand aktiv und haben fleißig „geschaltet und gewaltet“. Hannes hatte zuvor auch schon beim Wasserhausbau mitgearbeitet.

 
Das Krümelmonster ohne Kekse? Dieses Verbot in Amerika war für die „Taschenrocker“ ein Skandal. Ihr Song „Kekse“ wurde Kult und ersetzte fortan die lautstarken „Zugabe“-Rufe. Selbstgebackene Kekse gab's von Zeit zu Zeit inklusive ;-)

Natürlich verliere man das mit der Zeit ein bisschen aus den Augen. „Wir haben uns quer über Deutschland verteilt und das Zepter wird in so einem Verein dann früher oder später an die nächste Generation weiter gegeben“, fassen sie ihre heutigen Bande zur Musikini zusammen. Sie selbst spielten aber alle noch in Bands und machten weiter Musik, „teilweise sogar beruflich“. Die Musikini sei ihnen jedenfalls „lange ein zu Hause“ gewesen und hat „viele Türen geöffnet“. Mittlerweile sehen sich die Bandkollegen „vor allem mal an Weihnachten oder dem U&D in Würzburg“. Purzel und Thanni hätten eine Zeit lang sogar zusammen in München gewohnt.

„Bist du realistisch und sind deine Zweifel groß, oder malst du Deine Welt mit dem Pinsel von Bob Ross.“ Schon zu „Taschenrocker“-Zeiten begeisterte Hannes Wittmer alias Spaceman Spiff mit seinem Talent fürs Texte schreiben.

Und darüber hinaus? Machen sie immer noch Musik? „Thanni macht mit 'The Instant Voodoo Kit' eine Mischung aus Cabaret, Chanson und Rock n'Roll, Gö spielt bei 'Rick Tick Evil' satten Punkrock, Purzel hat mit 'Tending to Huey' zwei, fast schon Avantgarde-Indie-Platten aufgenommen und Hannes hat mit 'Spaceman Spiff' als Singer/Songwriter und einigen anderen Projekten sein Hobby zum Beruf gemacht“.

Auch für die Musikini haben sie da natürlich den ein oder anderen Vorschlag parat. „Gegen Ende der 'Taschenrocker'-Zeit wurde bei der Musikini viel Wert auf Partys gelegt. Das war eine nicht so schöne Entwicklung, da es in der Umgebung ja nicht an Möglichkeiten zum Feiern mangelt. Das hat sich in der Zwischenzeit wohl auch wieder geändert.“ Die Musikini sei als Verein für junge und alte Leute da, die für jegliche Form von selbstgemachter Musik und Konzerte brennen, sei es aktiv oder im Publikum. „Sie bietet eine Alternative zur Beatabend-Beachparty-Weinfest-Kultur und genau das macht sie hier in der Gegend so besonders und wichtig“.

Ihre Geburtstagswünsche für die Musikini fallen entsprechend aus: „Danke für Alles. An alle, die die Musikini waren und sind... Und auf die nächsten 30 Jahre!“

Text: Nicole Oppelt

Alle Infos zum H2Open Air hier.

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