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Local heroes Bayern 2024: Der Musikpreis geht ins Grande Finale

Am 28. Juni präsentieren sich fünf ausgewählte Newcomer:innen auf dem „ab geht die Lutzi“. Ihr Ziel: Der Einzug ins local heroes-Bundesfinale und damit der Sprung in eine professionelle Musik-Dokumentation.

Die Maskottchen brennen für die gemeinsame Sache: Die Lutzi höchstpersönlich und Bragi von local heroes Bayern freuen sich auf die alljährlichen Treffen. (Foto: David Lehmann)

Nur noch wenige Tage, dann ist es soweit: Dann trägt der bayerische Ableger von Deutschlands größtem und ältesten Non-Profit-Musikpreis „local heroes“ sein Landesfinale in Rottershausen aus. Mit dabei sind Udo West aus Würzburg, Enni aus Coburg, Levin aus München, The Komets aus Regensburg sowie Jen Kova aus Bamberg. Auch zwei ehemalige Teilnehmer:innen kehren auf die Zeltbühne zurück – in besonderer Funktion.

Für Musikfreund:innen aus der gesamten Republik ergibt sich so langsam ein Bild. In den vergangenen Monaten wurden bereits einige Landesfinale in den einzelnen Bundesländern ausgetragen und die Teilnehmer:innen für das große Bundesfinale im kommenden September bestimmt. Nun ist Bayern am Zug. Am 28. Juni präsentieren sich die Top5 auf der Lutzi Zeltbühne. Sie alle haben im Laufe des mehrstufigen Auswahlprozesses nicht nur unglaubliches Talent, sondern vor allem jede Menge Innovationskraft und Genrevielfalt bewiesen. Jetzt schlägt ihre Stunde, um ihr Können auch live vor dem „Lutzi“-Publikum und einer vierköpfigen Fachjury unter Beweis zu stellen. Und das tun sie – mit 80er Jahre-Vibes, spannenden Crossover-Projekten, mehrstimmigen Gesangsakrobatiken, coolem Perlenrap und lässigem Trap-Deutschpop.

Bühne frei für die diesjährigen Top5: Udo West, The Komets, Levin, Jen Kova und Enni. (Foto: Pressematerial)

local heroes Bayern – eine feste Größe im Freistaat

Der hiesige Musikpreis gehört mittlerweile zu einem der bedeutendsten im Freistaat. Diesen Umstand haben die ehrenamtlichen Veranstalter:innen von local heroes Bayern in diesem Jahr ganz besonders zu spüren bekommen. „Bereits kurz nach dem Bewerbungsstart Ende vergangenen Jahres füllte sich unser Postfach“, berichtet Dani Straßner, die im Rahmen von local heroes Bayern vor allem für die Betreuung der Künstler:innen verantwortlich zeichnet. „Nur wenige Wochen später hatten wir rund 70 Einsendungen erhalten. So etwas gab es noch nie“, berichtet sie. Auch Nicole Oppelt, die sich in erster Linie um den Kreis der Unterstützer:innen bemüht, zeigt sich begeistert. „Ein solches Mammut-Projekt wie local heroes Bayern ist für uns als Privatpersonen gar nicht zu stemmen. Daher sind wir mehr als nur froh, von Beginn an Menschen, Institutionen und Unternehmen an unserer Seite zu haben, die diesen Weg mit uns bestreiten und uns auf verschiedene Weise unterstützen. 2024 hat sich dabei als echtes Glücksjahr erwiesen. Erneut war es uns möglich, diesen Kreis zu erweitern. Das erfüllt uns mit unglaublicher Dankbarkeit und zeigt, dass Subkultur alle Anstrengungen wert ist.“

Das local heroes Bayern-Landesfinale verspricht auch jede Menge Spaß abseits der Bühne. Die local heroes-Crew verteilt beim „Glücksrad“ jede Menge toller Preise. (Foto: Dani Red)

local heroes: eine Plattform mit gewachsenen Strukturen

Das Konzept überzeugt also Künstler:innen und Unterstützer:innen gleichermaßen. Das liegt wohl daran, dass „local heroes“ nichts mit einem Musikwettbewerb im herkömmlichen Sinne zu tun hat, wie Nicole Oppelt erklärt. „Der gemeinnützige Verein Aktion Musik/local heroes e.V. ist eine Plattform mit gewachsenen Strukturen und einer rund 35-jährigen Tradition.“ Hier würden sich Musiker:innen, Engagierte, Institutionen der Jugend-Kultur-Förderung und die Musikbranche auf Augenhöhe begegnen. Sie alle hätten eine Mission: „Die bestmögliche Förderung und Vernetzung von Newcomer:innen.“ Dafür gab es bereits den Einheitspreis der Bundeszentrale für politische Bildung. Die 1990 begonnene Arbeit auf Bundesebene setzen Dani Straßner und Nicole Oppelt seit über 10 Jahren, wenn auch mit Unterbrechungen, auf Landesebene fort. „Für uns stehen die individuelle Förderung, das gemeinsame Wachsen und Lernen im Vordergrund. Und natürlich setzen auch wir alles daran, unser Netzwerk auszuweiten“, betont Dani Straßner.

Die Anfänge von local heroes Bayern liegen mehr als zehn Jahre zurück. Damals feierte die Crew unter anderem mit „Rustinal“ ein fulminantes Landesfinale in Hammelburg. (Foto: Nicole Oppelt)

Welcome back! Die Fliegenden Haie moderieren das Landesfinale

Diesem Netzwerk gehören seit 2023 auch „Die Fliegenden Haie“ aus München/Augsburg an. Kristina und Jan präsentierten sich im Rahmen des letztjährigen Landesfinales und zogen im Anschluss ins Bundesfinale ein. In diesem Jahr kehrt das Duo als Moderations-Team ins Landesfinale zurück. „Wir freuen uns sehr, dass wir die beiden für diese besondere Aufgabe gewinnen konnten“, sagt Dani Straßner. „Wir versuchen, die Verbindung zu all unseren ehemaligen Teilnehmer:innen so gut es geht zu halten. Bei den Fliegenden Haien ist es – das geben wir zu – eine besondere Liebe.“

Echte Multitalente: „Die Fliegenden Haie“ haben mit ihren Texten schon mehrfach bewiesen, dass sie echte Wortakrobaten sind. Auch in Sachen Moderation sind beide Profis. (Foto: Dani Red)

Das ergeht wohl auch dem Duo selbst so. Auf dem Festival „ab geht die Lutzi“ in der Nähe des Kurortes Bad Kissingen zu spielen, sei der Anreiz gewesen, sich überhaupt bei local heroes Bayern zu bewerben, erzählen die beiden. „Dort zu sein war schon großartig und dass wir ins Bundesfinale kommen würden, soweit haben wir nie gedacht.“ Das Landesfinale sei ein wundervoller Tag gewesen. Es habe interessanten Input und ein vom Verband für Popkultur in Bayern e.V. (VPBy) mitorganisiertes Netzwerktreffen gegeben. Vor allem die gegenseitige Wertschätzung beim Kennenlernen und während der Konzerte der einzelnen Landesfinalist:innen hätten sie sehr genossen. „Der krönende Abschluss war natürlich, den ‚Hauptpreis‘ abgeräumt zu haben.“ Dieser hatte sie Anfang September zum local heroes Bundesfinale 2023 geführt.

„Es ist unfassbar, wie grandios das Lutzi-Publikum die Newcomer:innen unterstützt und feiert“, freut sich Dani Straßner über den großen Zulauf. (Foto: David Lehmann)

local heroes Bundesfinale: Das ist eine echte Erfahrung

Vier Tage verbrachten die beiden auf Schloss Hundisburg in der Nähe von Magdeburg, um dort gemeinsam mit ihren Mitstreiter:innen die Bundesfinal-Doku 2023 zu drehen. Eine Erfahrung, die nun die Erstplatzierten im Landesfinale 2024 ebenfalls machen dürfen.

Persönliche Coachings in intimen Rahmen – das bot der Bundesfinal-Dreh auf Schloss Hundisburg. „Die Fliegenden Haie“ nutzen die Zeit mit David Pfeffer und Felix Mannherz intensiv. (Foto: Dani Red)

Im Rahmen der Dreharbeiten konnten „Die Fliegenden Haie“ nach Herzenslust „netzwerken“, sich in Interview-Situationen ausprobieren, erhielten Individual-Coachings und absolvierten ein Live-Recording ihres ausgesuchten Songs. Der Höhepunkt für alle Beteiligten: Die Teilnehmer:innen konnten sich während drei abendlicher Live-Sessions näher kennenlernen und ihr außergewöhnliches Potential der Öffentlichkeit präsentieren. „Wir recorden eigentlich immer in einem kleinen Home Studio, komplett frei und können jederzeit abbrechen oder etwas wiederholen“, schildern sie ihre bisherige Vorgehensweise. „Da war der Live-Performance-Dreh, von dem die Tonspur im Prinzip unbearbeitet übernommen wird, schon nicht ohne.“ Das gemeinsame Konzert am Abend sei dann aber wieder „gewohntes Terrain“ gewesen. „Das Feedback von Jury und Coaching war super hilfreich und motivierend, weil es uns gezeigt hat, dass wir auf dem richtigen Weg sind und gleichzeitig noch einiges anpacken können, um mit den Haien wirklich hochzufliegen“, so ihr Fazit.

Doch man kann Erfolg nicht prophezeien. Der Markt ist groß und es gehört immer noch ganz viel Glück dazu, wirklich erfolgreich zu werden“, hat Bundesfinal-Coach David Pfeffer seinen Schützlingen nach dem Dreh mit auf den Weg gegeben. Die „Fliegenden Haie“ waren und sind sich dessen bewusst: „Du musst etwas ausstrahlen, womit sich Menschen so identifizieren, dass sie in all der Schnelllebigkeit bei dir und deinem Projekt bleiben, eine Community, die mit dir auf die Reise geht. Unsere eigene Hai-Society.“

Coaching für bayerische Newcomer:innen

Diese und viele weitere Ratschläge gibt es 2024 erneut auch vom VPBy. Denn die Kooperation zwischen dem anerkannten Dachverband der bayerischen Rock- und Popszene, dem „ab geht die Lutzi“ und local heroes Bayern geht in die nächste Runde. Angeboten werden in diesem Jahr vier kostenlose Workshops, die allen Interessierten am Nachmittag vor dem Landesfinale nach Anmeldung offenstehen. Dabei dreht sich alles um die Themen Digitales Musikmarketing, GEMA und GVL, Content Creation auf Social Media und Booking Basics. Mit dabei ist auch Kristina von den „Fliegenden Haien“: In ihrem Workshop geht sie gemeinsam mit den Teilnehmer:innen an die Ideenfindung ihres Contents. Ihr Motto: „Weg vom demotivierenden Postingzwang mit halbviralen cringy TikTok-Trends, hin zur Lust kreativ zu arbeiten und der Chance neue Fans zu erreichen.“

„Auf der persönlichen Ebene waren alle Begegnungen schön, gerade auch mit den anderen Bands“, resümieren „Die Fliegenden Haie“ das Landesfinale 2023. Aber natürlich haben sie auch viel mitgenommen – zum Beispiel in den VPBy-Workshops. (Foto: David Lehmann)

Neue Fans erreichen, das wünscht sich das local heroes Bayern-Team auch für alle Teilnehmer:innen des diesjährigen Jahrgangs: „Wir freuen uns auf einen wilden Ritt auf und vor der Zeltbühne. Los geht’s um 17 Uhr!“

Text: Nicole Oppelt

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local heroes Bayern ist ein Riesenprojekt. Gestemmt wird es ehrenamtlich und damit unabhängig. Das ist auch gut so! Doch ohne Unterstützer für die gemeinsame Sache geht es nicht. Support bekommt das local heroes Bayern-Team von König & Meyer, Cordial GmbH, Nadel NESt (Tattoo & Piercing), STOLZ Bauunternehmen (Hammelburg), Bamberger Festivals e.V., ah computerbusiness GmbH (Elfershausen), Posthalle Würzburg, ARTIST RADAR und natürlich dem „ab geht die Lutzi“-Festival. Ohne diejenigen, die an local heroes Bayern und vor allem die teilnehmenden Künstler glauben, könnte so ein Projekt nicht realisiert werden.

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