„Nur Dank Eurer Unterstützung ist local heroes Bayern in diesem Ausmaß möglich. Danke!“, bedankt sich local heroes Bayern-Teammitglied Bragi im Namen der gesamten Crew. (Foto: Dani Red)
Zum dritten Mal wird das local heroes Bayern-Landesfinale auf dem „ab geht die Lutzi“ ausgetragen. Der 23. Juni ist nicht nur für die Teilnehmer:innen ein besonderer Tag.
Wenn sich Gleichgesinnte zusammentun, entsteht etwas Außergewöhnliches. Das gilt dieser Tage insbesondere für local heroes Bayern. Die bayerische Ausgabe von Deutschlands ältestem und größtem Non-Profit-Musikpreis ist ein Riesenprojekt, das seit gut einer Dekade vollkommen ehrenamtlich und unabhängig umgesetzt wird. Doch Leidenschaft allein reicht nicht aus. Local heroes Bayern ist in der glücklichen Position auf Unterstützer:innen zählen zu dürfen. Auch für sie ist das Projekt eine Herzensangelegenheit.
„Wir möchten unseren Newcomer:innen Nachhaltigkeit bieten“, sagt local heroes Bayern-Organisatorin Dani Straßner. „Das bedeutet für uns Förderung auf mehreren Ebenen. Zum einen mit Hilfe von local heroes der Netzwerk-Plattform, die ihnen Kontakte, Gigs als auch Weiterbildung und damit künstlerisches Fortkommen ermöglicht. Zum anderen durch Wertschätzung, indem für sie von Anfang an professionelle Rahmenbedingungen geschaffen werden, innerhalb derer sie sich präsentieren dürfen.“ Solche Strukturen würden sich nicht von allein schaffen, betonen sie. Es brauche nicht nur jede Menge helfender Hände, sondern auch Menschen, die von außen ihren Teil dazu beitragen würden.
Die unsicheren Zeiten dauern an
2023 bekommt das local heroes Bayern-Team Unterstützung von mehreren Seiten. Der Newcomer:innen-Förderung angeschlossen haben sich Merchdeals, Nadel NESt (Tattoo & Piercing), die Posthalle Würzburg, Cordial GmbH, das STOLZ Bauunternehmen (Hammelburg), Bamberger Festivals e.V., ah computerbusiness GmbH (Euerdorf), der VPBy (Verband für Popkultur in Bayern e.V.), MAINPOP und natürlich das „ab geht die Lutzi“-Festival. „Diese Unterstützung ist einfach großartig!“, freut sich Nicole Oppelt. „Was local heroes ausmacht hat sich mittlerweile herumgesprochen.“ Die Organisatorinnen schätzen diesen Zuspruch derzeit besonders. „Zwar ist die Corona-Pandemie vorbei, doch die unsicheren Zeiten noch lange nicht. Viele Unterstützer:innen sind selbst in der schwer gebeutelten Musikbranche tätig, andere sind in ihren Unternehmungen ebenfalls bis heute schwer getroffen und haben mit ökonomischen Unsicherheiten zu kämpfen. In dieser Phase – mit finanziell knappen Ressourcen und Planungsunsicherheiten – noch ein Augenmerk auf andere zu haben, zeichnet diese Menschen in besonderem Maße aus.“
Unterstützung aus der Region für die Region
Es ist also höchste Zeit, diese Menschen, Institutionen und Unternehmen im Hintergrund einmal nach vorne zu holen und vorzustellen. Das wäre zum Beispiel das Unternehmen Stolz. Dieses dürfte jedem schon einmal untergekommen sein. Immerhin ist der Schriftzug „Stolz“ unter anderem auf vielen Autobahnen – und das deutschlandweit zu sehen. Das mittelständische Familienunternehmen unter der Ägide von Geschäftsführer Alexander Stolz, dem einstigen Vorsitzenden der Musikinitiative Hammelburg e.V., ist ebenfalls seit langem in der Region verwurzelt. Es wurde bereits im Jahr 1875 als einfacher Maurerbetrieb gegründet und ist mittlerweile seit Jahrzehnten ein starker Partner und zuverlässiger Arbeitgeber im Straßenbau, Tiefbau und Fertigteilbau. Aktuell beschäftigt das Bauunternehmen STOLZ mit Sitz in Untererthal bei Hammelburg mehr als 400 Mitarbeiter.
Musiker:innen helfen Musiker:innen
In Hammelburg, genauer gesagt in den Räumlichkeiten der Musikinitiative Hammelburg e.V., hat die local heroes Bayern-Crew vor vielen Jahren auch Madlen Wittmann kennen, schätzen und lieben gelernt. Die Inhaberin des NadelNESts in Bad Neustadt gehört ebenfalls zu den treuen Gefährtinnen von local heroes Bayern. „Diese Frau ist einfach wunderbar! Sie ist eine fantastische Sängerin, zaubert wunderbare Tattoos auf und mit ihrem Team Piercings in unsere Haut. Einen Besuch in der Zwiebelgasse 9 können wir Euch daher wärmstens ans Herz legen“, sagt Nicole Oppelt. Wer das NadelNESt noch nicht kennt: Das Studio wird ausschließlich von Frauen betrieben. Kürzlich erregten Madlen Wittmann und ihre Kolleginnen mediale Aufmerksamkeit, da sie sich dazu entschlossen haben, kostenlos sogenannte „Organspende-Tattoos“ zu stechen.
In der Musikini wurde auch die Freundschaft zu Björn Mirbach, Geschäftsführer der ah Computerbusiness GmbH, geboren. Björn ist nicht nur Musiker mit Leib und Seele, sondern auch ziemlich versiert in Sachen IT. Sein Unternehmen mit Sitz in Bad Kissingen bietet passende Lösungen rund um PC, Laptop, Notebook, Tablet, Smartphone, Server, Netzwerke, Drucker und Kopierer, Telefonanlagen und Zeiterfassung. Hier geht’s individuell zu – Antworten „von der Stange“ gibt es nicht. Auch, wenn Kund:innen vermeintlich das „gesamte Internet gelöscht“ haben. Kleiner Spaß!
Eng verbunden ist local heroes Bayern außerdem mit der Würzburger Posthalle und damit mit Inhaber Jojo Schulz. „Jojo ist nicht nur ein hochgeschätzter Juror im Rahmen unseres Landesfinales. Dieser Typ brennt mit uns für die Musik. Wenn er sie nicht selbst macht, ist er Tag und Nacht damit beschäftigt, ein derart breitgefächertes Programm in der Posthalle auf die Beine zu stellen, dass wohl keine Wünsche offenbleiben.“ Neben unzähligen Konzert- und Partyevents, finden hier auch Comedy- & Kabarettabende, Business-Events & Betriebsfeiern sowie Messen und diverse Märkte statt. Charity wird in der Posthalle übrigens seit jeher großgeschrieben. Das beweist das Team immer wieder. Die Posthalle öffnet im Winter die Pforten für Obdachlose oder lädt gemeinsam mit vielen anderen Akteur:innen der Würzburger Kulturszene zu Benefiz-Veranstaltungen, etwa für die Ukraine, ein.
Den Hut zieht local heroes Bayern übrigens auch vor Bamberger Festivals e.V. mit seinem Vorsitzenden Maximilian Mende. Seit fast 15 Jahren engagiert sich der Verein ehrenamtlich für eine subkulturelle Konzert- und Musikszene im Raum Bamberg und unterstützt junge Musiker:innen. Heute sind sie aus der Bamberger Szene nicht mehr wegzudenken. Denn sie leisten wirklich tolle, ehrenamtliche Arbeit. Zu ihren Projekten zählen die Planung und die Durchführung von eigenen Veranstaltungen, die Unterstützung lokaler Kooperationspartner, die Vermittlung von Auftrittsmöglichkeiten, Workshopangebote für Musiker:innen, Beratungsangebote für Förderungen und Zuschüsse, Netzwerkarbeit und die Interessensvertretung der lokalen Musikszene.
Das brauchen Musiker:innen wirklich
„Wir sind überaus dankbar, dass Cordial aus Dachau wieder Teil der local heroes Bayern-Familie ist“, sagt Dani Straßner. Erneut hat das Unternehmen ein „dickes Paket“ für das Landesfinale geschnürt. Worüber könnten sich Musiker:innen wohl mehr freuen, als über zusätzliche Ausstattung an hochwertigen Instrumentenkabeln? Wer Cordial noch nicht kennt – hier ein kurzer Einblick: Das Unternehmen hat ein breites Sortiment von Instrumenten-, Mikrofon- und Lautsprecherkabel über Multicore-Systeme und Adapter bis hin zu DMX-, MIDI- und Digital-Audiokabeln. Was local heroes Bayern besonders gefällt, ist die Philosophie von Cordial. Das Unternehmen steht für Verlässlichkeit, Vertrauen und Nachhaltigkeit – also „fair“ im besten Wortsinne und über vielerlei Ebenen. Das fängt beim Kontakt mit Lieferanten und Kunden an und hört seit Neuestem beim Thema Umwelt auf. Denn dieses steht mittlerweile ganz oben auf der Agenda. Ein Beispiel ist das ECOHEMP-Kabel aus der Produktreihe ECOCORD. Das ist ein Kabel ohne PVC, dafür mit einem Gewebemantel aus Hanf. Ergo, das Material ist recyclefähig, der Energieverbrauch bei der Herstellung bedeutend geringer als bei herkömmlichen PVC-Materialien, zudem findet die komplette Produktion in Europa statt, um Lieferketten kurz zu halten. Besonders schön: Wird für jedes gekaufte Kabel ein Baum gepflanzt durch die non-profit Organisation Trees for the Future. Bereits bekannt ist, dass künftig weitere Produkte ökologisch hergestellt werden sollen. Das unterschreibt local heroes Bayern zu 100 Prozent.
Wieder mit dabei ist zudem Merch Deals aus Zwickau. Merch, das sagt schon der Name, ist die Leidenschaft von Inhaber Jan Griebel. Ganz gleich, ob Textilien oder Buttons – hier gibt’s alles, was das Musiker:innen Herz begehrt. Tobt Euch aus! Besonders sympathisch: Die Geschichte von Merch Deals begann doch tatsächlich 2006 im Kinderzimmer von Jan Griebel. Los ging es mit einer simplen Buttonmaschine, dann kamen nach und nach ein Plotter, eine Transferpresse und schließlich das erste Siebdruck-Karussell dazu. Heute sieht seine Bilanz schon ganz anders aus. Zieht es Euch rein: Mehr als 750.000 gedruckte Textilien, mehr als 250.000 gepresste Buttons und mehr als 500 Quadratmeter Produktions- und Lagerfläche. Wenn das mal keine Erfolgsgeschichte ist!
Ein dickes Dankeschön von local heroes Bayern geht auch an den Verband für Popkultur in Bayern e.V. (VPBy). Was dieser 2023 für die Newcomer:innen auf dem „ab geht die Lutzi“ auf die Beine stellt, ist schon gar nicht mehr in Worte zu fassen. Doch von vorne: Der VPBy lebt – wie local heroes – den Netzwerkgedanken. Ebenfalls 1989 gegründet, bildet der anerkannte Dachverband der bayerischen Rock- und Popszene mittlerweile ein Netzwerk aus über 180 bayerischen Szeneförderer:innen, sprich Veranstalter:innen, Clubs, Festivals, Musikinitiativen, Kommunen und vielen mehr. Popkulturelle Workshop, Qualifizierungs- und Weiterbildungsveranstaltungen fußen hier auf Jahrzehnten an Erfahrung. Und genau davon sollen jetzt auch die Newcomer:innen von local heroes Bayern profitieren. Im Rahmen des Projektes „In.Pulse“ ist „PUSH – die Jugendmusikszene“ angesiedelt. Letzteres gibt jungen Musiker:innen eine Plattform, sich lokal und überregional zu vernetzen, bietet Workshopangebote und nutzt bestehende Strukturen, um Bands vor Ort eine Bühne zu geben. „PUSH“-Ansprechperson Andreas Olschar bringt dieses Anliegen auf Anregung von „Lutzi“-Chef Christian Stahl nun erstmals nach Rottershausen. Geplant sind nicht nur ein Netzwerktreffen, sondern darüber hinaus auch eine Reihe von Workshops und Coachings. Das Beste: Die Angebote können von den Künstler:innen kostenlos wahrgenommen werden. Genau das ist es, was junge Musiker:innen wirklich brauchen!
Last but not least Mainpop. Die Popularmusikförderung des Bezirks Unterfranken, die ihren festen Sitz in der Bayerischen Musikakademie Hammelburg hat, will Musiker:innen aus der Region fördern, beraten und vernetzen und ihnen auf ihrem musikalischen Weg helfen. „Wer die Arbeit am Fuße von Schloss Saaleck noch nicht kennt, sollte unbedingt einmal bei ihnen hineinschnuppern. Vor allem die BandCamps legen wir allen, die jede Menge Spaß und musikalische Arbeit verbinden wollen, wärmstens ans Herz“, so Dani Straßner, die sich freut mit Benedikt Schlereth und Janina Ruopp in diesem Jahr zwei BandCamp-Dozenten in der Jury begrüßen zu dürfen. Von dieser Nachwuchsarbeit profitiert hätte zuletzt sogar schon eine Top5-Band des Jahrgangs 2023 – und zwar unabhängig vom diesjährigen Musikpreis. „Tilman haben noch vor dem Landesfinale die Möglichkeit bekommen, im Rahmen der Feierlichkeiten zur 35-jährigen Partnerschaft zwischen dem Departement Calvados und dem Bezirk Unterfranken nach Frankreich zu reisen. Sie bekommen dort als musikalische Repräsentanten des Bezirks Proben- und Auftrittsmöglichkeiten sowie die Chance neue Aufnahmen in einem professionellen Tonstudio zu machen. Das ist wirklich großartig!“
„Wir möchten uns bei allen Unterstützer:innen ganz herzlich bedanken. Und natürlich ganz besonders beim ‚ab geht die Lutzi‘-Festival. Ohne dieses Team hätte local heroes Bayern definitiv nicht wieder zum Leben erweckt und weitergeführt werden können“, sagt Nicole Oppelt. „Dieses Festival ist so wertvoll und unverzichtbar für die Region und darüber hinaus. Wir freuen uns auf drei Tage ausgelassene Party vom 22. bis 24. Juni in Rottershausen.“
Text: Nicole Oppelt
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