Sechs Bands von Bad Kissingen bis München stehen in den Startlöchern
Spiel, Satz, Sieg: Hyrax kamen sowohl in Hammelburg als auch in Salzwedel hervorragend an. Für den Extra-Kick sorgte ihre ganz besondere Prise Humor. (Foto: Sebastian Vogler)
Schon in der kommenden Woche ist es soweit: Zum zweiten Mal ist die Musikinitiative Hammelburg e.V. Landesveranstalter für Deutschlands größten und ältesten Nachwuchswettbewerb „Local Heroes“. Am 31. August treten erneut sechs Bands aus dem gesamten Freistaat an, um sich einen musikalischen Wettkampf der besonderen Art zu liefern. Es steht einiges auf dem Spiel: Den jungen Künstlern winkt nicht nur die Teilnahme im Bundesfinale Anfang November, sondern auch jede Menge Unterstützung über den eigentlichen Wettbewerb hinaus.
Wer derzeit nach neuen Hoffnungsträgern gefragt wird, der mag zunächst an Politik denken. Vor den Toren Hammelburgs ist das momentan etwas anders. Während im Rest des Landes Wahlkampf herrscht, laufen bei der Musikinitiative Hammelburg e.V. zwar ebenfalls die Drähte heiß. Den ehrenamtlichen Helfern geht es allerdings nicht um einen politischen Schlagabtausch. Genauso spannend ist ihr Anliegen jedoch allemal. Ihre „Kandidaten“ für 2013 heißen „ Raw Idol“, „Drown in Grace“, „Shaky Foundation“, „Rustinal“, „The Governors“ und „Ace At The Second Service“ und kommen aus Bad Kissingen, Coburg, Würzburg, München, Aschaffenburg sowie Straubing-Bogen. Überzeugen wollen diese sechs jungen Bands nicht mit leeren Phrasen – das haben sie der Politik bereits voraus. Sie lassen Rock, Alternametal, Indie-Pop, Glam-Rock und auch schon mal Pop sprechen, um das Hammelburger Publikum in ihren Bann zu ziehen.
Local Heroes Bayern: Eine nachhaltige Angelegenheit
Übrigens, musikalischer „Wahlkampf“ herrscht im Unterfränkischen nicht erst seit der Vorstellung der Top 6 im vergangenen Juni. Für den Startschuss müssen die Uhren weit zurückgedreht werden. Mit „Fetten Sounds und großen Gesten“ ging die Premiere von „Local Heroes Bayern“ im September vergangenen Jahres über die Bühne. „Hyrax“ aus Nürnberg hatten damals das große Los gezogen. Ihre Darbietung mit „positiver Neigung zur Selbstironie“ überzeugte Publikum und Jury gleichermaßen. „Besser hätte die erste Ausgabe von Local Heroes Bayern nicht laufen können“, erinnert sich das Organisationsteam dieser Tage zurück. Künstler, Helfer, Unterstützer und nicht zu vergessen die engagierte Jury, die gleich in zwei Blöcken ihre Fachmeinung kund tun durfte, hätten die Veranstaltung zu dem gemacht, was sie am Ende für alle Beteiligten war: Eine rundum gelungene Sache. Jetzt, so ihre Ankündigung, gelte es nachzulegen und das Ergebnis von 2012 wenn nicht sogar zu toppen.
Hyrax“ aus Nürnberg stellten sich für die Musikini als regelrechter Glückstreffer heraus. Im Bundesfinale wenige Wochen später schaffte es die Truppe in der Jurywertung gleich auf Platz vier. (Foto: Musikini)
An ihrem ambitionierten Ziel, Bayerns beste Band 2013 zu finden, arbeitet das Team hinter den Kulissen also schon fast ein ganzes Jahr. Bereits kurz nachdem der letzte Vorhang der Premierenveranstaltung gefallen war, ging es für die ehrenamtlichen Organisatoren in die Planung für 2013. „Wir haben im Zuge der ersten Ausgabe jede Menge spannende Künstler kennen lernen dürfen und natürlich auch jede Menge gelernt“, so das Fazit der Hammelburger Truppe. Routine? Keine Spur! Viel zu spannend seien die eingesandten Nominierungen gewesen. Viel zu umfangreich das Feedback, das sie im Laufe der darauffolgenden Monate erreicht habe. „Und natürlich gibt es immer etwas, woran man feilen kann, um das Event am Ende des Tages noch besser, noch runder zu gestalten.“
Die „Local Heroes Bayern“-Familie wächst: Neuer Sponsor, neues Jurymitglied
Verbesserungen finden sich oftmals im Detail. Einige grundlegende Entscheidungen haben sich bereits bewährt: Via Nominierung aus sämtlichen bayerischen Landkreisen, einer Vorauswahl durch die Musikini und schließlich über ein Jury-Voting haben sich auch diese Sechs für das Landesfinale qualifiziert. Im erprobten 60:40-Verfahren fighten sie um den Titel „Local Heroes Bayern“ und letzten Endes um den Einzug ins „Local Heroes“-Bundesfinale am 9. November in Salzwedel. 40 Prozent Stimmgewicht für das Publikum, 60 Prozent Stimmgewicht für die eigens eingesetzte Jury an diesem Abend: Bereits während der vergangenen Heimspiele im Wasserhaus kam dieses Verfahren zum Einsatz und auch während des Bundesfinales hat sich diese Wertung über viele Jahre hinweg als besonders gerecht erwiesen. In Hammelburg greifen die Organisatoren zudem auf eine erfahrene Jury zurück: Mit dabei sind erneut Steffi Groß von der MainPop Geschäftsstelle, Joachim Schulz von inConerts/tunefish entertainment Würzburg, der Bamberger HipHop-Producer und DJ Alexander Döbereiner alias Scratch Dee (Pyromusic) sowie Christof Hirt Vorsitzender der VPBy. Neu in der Runde ist Lukas Erhard von „... und ab geht die Lutzi!“.
Schon vor dem Landesfinale hatte sich die Jury 2012 mit den Kandidaten auseinandergesetzt. Auch in diesem Jahr waren die Fachleute von Anfang an mit Feuereifer bei der Sache. (Foto: Musikini)
Gespielt wird am 31. August allerdings nicht nur um den Titel „Local Heroes Bayern 2013“ und um den Einzug ins Bundesfinale. Dank der Unterstützung durch die Raiffeisenbank Hammelburg kommt für den Erstplatzierten ein zweckgebundenes Preisgeld von ganzen 750,00 Euro hinzu. Platz zwei auf dem Siegertreppchen geht ebenfalls nicht leer aus. Als neuer Partner ist SET-SCHOOL mit im Boot, der sich auch auf Bundesebene engagieren wird. Von dem in Inning am Holz sitzenden Unternehmen gibt es einen der so genannten „myKurse“ im Wert von knapp 600 Euro. Auch die Drittplatzierten können sich freuen. Ihnen winkt erneut die Gelegenheit, sich im Wasserhaus zu präsentieren. Gemeinsam mit zwei weiteren Bands gestalten sie ein Konzert, das hoffentlich ebenso zahlreich das Publikum locken wird wie anlässlich des Landesfinales.
Spannung von der ersten bis zur letzten Minute: Während des gesamten Abends kann das Publikum seine Stimme abgeben. (Foto: Sebastian Vogler)
„Local Heroes 2012“ profitieren nachhaltig
Kurz vor Ende des musikalischen „Wahlkampfes“ blickt die Musikini natürlich auch schon etwas weiter in die Zukunft. Denn: Für den Jahrgang 2013 hofft das Organisationsteam Ähnliches erreichen zu können, wie für ihre Vorgänger. „Wie wir im vergangenen Jahr hautnah erfahren durften, ist der Wettbewerb zu einer wirklich nachhaltigen Angelegenheit geworden“, so Daniel Wolf, erster Vorsitzender der Musikini. „Die Kandidaten halten untereinander Kontakt, supporten sich gegenseitig und sogar Folge-Konzerte wurden organisiert.“ Neben den Banden, die die jungen Leute seither selbst pflegen, hätten sie natürlich auch ihr Netzwerk zu Branchenfachleuten aufbauen können, die die Musikini im Rahmen des Wettbewerbs als Fachjury unterstützt hätten. „Dabei herausgekommen sind dann so wunderbare Dinge wie Konzerte etwa in der Posthalle in Würzburg vor namhaften Acts der internationalen Musikszene.“
Den „Wahltag“ eröffnet die Musikini am 31. August ab 19.00 Uhr. Ab 20.00 Uhr legen dann die Teilnehmer los. In jeweils 30 Minuten Spielzeit müssen sie Publikum und Jury überzeugen. Während des gesamten Abends sind die „Wahlurnen“ geöffnet. Um die Zeit bis zum Ergebnis zu überbrücken, hat die Musikini DJ Chainsaw geladen. Mit ihm kann auch danach gefeiert werden. Bis weit in den Morgen hinein.
Hier die Landesfinal-Kandidaten 2013 noch einmal im Überblick:
Raw Idol (Rock/Alternative aus Bad Kissingen)
Drown in Grace (Alternametal aus Coburg)
Shaky Foundation (Indie-Pop aus Würzburg)
Rustinal (Sleaze/Glam-Rock aus München)
The Governors (Indie Rock/Pop, Alternative aus Aschaffenburg)
Ace At The Second Service (Pop/Rock aus Straubing-Bogen)
Und hier gehts zum Facebook-Event:
www.facebook.com/events/194304590719151
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