„Shaky Foundation“ sind in Hammelburg schon lange keine Unbekannten mehr. Seit ihrem Unplugged-Debüt 2012 sind sie nicht mehr wegzudenken. (Foto: Pressematerial)
Nicht einmal mehr eine Woche bis zum großen Tag. Der Puls innerhalb der Musikini-Crew steigt spürbar. Ob das bei diesen Kandidaten allerdings genauso ist? Nun, sicher ist sich die Redaktion hier nicht. Fest steht: Sebastian Höhn (18), Bass+Synthie+Glockenspiel; Jannis Scheurich (18), Drums+Vocals und Maximilian Seeger(18), E+A Gitarre+Vocals sind durch und durch professionell. Ihr Tun ist akribisch durchdacht, ihre Vorbereitung entsprechend. Dennoch hat es das Publikum in ihrem Fall mit echten Träumern zu tun.
Erst seit 2012 ist „Shaky Foundation“ aus Würzburg auf der musikalischen Landkarte präsent. Als ihren bisher größten Erfolg bezeichnet das Trio eine Mini-Berlin Tour, die sie in diesem Jahr absolvieren durften. „Shaky Foundation“, so sagen sie selbst, „bedeutet den Kopf in den Wolken zu haben, während der Boden unter den Füßen bebt und die Fußspitzen den Halt verlieren, der Verstand davon nichts mitbekommt und das Bauchgefühl fragt: 'Wo gehöre ich eigentlich hin?'“ Harte Kost? Mitnichten!
Träumen, tanzen, ausflippen, suchen, finden
Einmal auf der Bühne, beweisen Sebastian, Jannis und Maximilian, dass ihre Mixtur aus „ganz normalem Kopfkarusell- und Gefühlskino-Chaos“ durchaus Laune macht. Das, was dabei herauskommt, beschreiben diese junge Herren nämlich als abwechselnd nachdenkliches und überschwängliches Indie-Pop-Kostüm, das sich auf ihrer Debut-EP dann so anhört: Es wird „viel geträumt, getanzt und ganz besonders beides gleichzeitig, ausgeflippt, Geheimes geheim gehalten und versteckt, gesucht ohne zu wissen was man finden wird, ziellos aufgebrochen und vor dem Ankommen gefürchtet.“
Geht so etwas überhaupt mit einem Wettbewerb wie Local Heroes zusammen? Offenbar schon! „Wir hoffen, dass Local Heroes uns wieder von dem Konzept Bandcontest überzeugt, dem wir eigentlich schon abgeschworen hatten“, gesteht das Trio ehrlich ein. Auch über den Begriff „local hero“ an sich, wollen diese Drei nicht wirklich nachdenken. Am besten hat das ihrer Meinung nach ohnehin einer aus den Reihen der Musikini formuliert: „Scheiß auf die Helden, weil sowieso niemand so ist wie das alle erzählen“, zitieren sie Spaceman Spiff alias Hannes Wittmann, der sich seine ersten musikalischen Ambitionen übrigens ebenfalls in den Probenräumen der Musikini auslebte.
„Gezielte“ Vorbereitung: Sushi und Raumschiff Enterprise
Immerhin: „Es fühlt sich schon mal gut an, dass keiner versucht, aus der Sache einen großen Profit herauszuschlagen wie bei anderen Veranstaltungen“, wagen „Shaky Foundation“ eine erste Einschätzung. Ansonsten könne man aber noch nicht viel über Local Heroes sagen und freue sich darauf, beim Landesfinale positiv überrascht zu werden. Und wie sieht in einem solchen Fall die Vorbereitung aus? Ambitioniert, vor allen Dingen „lecker“ und vielleicht auch ein klein wenig überraschend, wie das Trio der Musikini-Redaktion verrät. „Wenn alles glatt läuft, werden wir im Vorfeld des Landesfinales mit den ersten Aufnahmen für unser Debütalbum beginnen. Und am Tag vor der Show werden wir bestimmt mit einer großen Portion Sushi, einer Folge Raumschiff Enterprise und einem unserer Lieblingsalben entspannen oder vielleicht auch etwas ganz anderes machen.“
Danach gefragt, was sie glauben, wie man so einen Wettbewerb gewinnen kann und worauf Publikum und Jury achten, werden die drei Herren aber weitaus konkreter. Denn: ihrer Ansicht nach bringe es überhaupt nichts sich zu verstellen. „Man sollte einfach das zeigen, was man ist und was man kann und hoffen, dass andere auch etwas damit anfangen können“, so ihr einfaches Erfolgsrezept. Zwischen Jury- und Publikumsbewertung machen die Herren ohnehin keinen Unterschied. Wenn jemand nach diesem Konzert mit einer CD von ihnen nach Hause ginge, dann wäre es so oder so für sie ein guter Abend. Entsprechend gelassen sehen sie auch ihrer Konkurrenz während des Landesfinales entgegen. Nur sporadisch hätten sie sich die vier anderen Bands angehört. „Es wäre auch irgendwie unfair, sie nur nach ihrem Internetauftritt zu beurteilen“, sind sie überzeugt. Denn zu einem Musiker gehöre immer mehr als ein paar Demotracks und Bandfotos. „Wir machen uns lieber live und vor Ort ein Bild.“
Wir haben uns die Finger wund gespielt
„Shaky Foundation“, das wird schnell deutlich, gehen es mit viel Gelassenheit und Ruhe an. Sie lassen „Local Heroes“ einfach auf sich zukommen. Dennoch ist die Aussicht, am 9. November tatsächlich in Salzwedel im Bundesfinale zu stehen, auch für sie verlockend. „Wir haben uns dieses Jahr bei über 20 Konzerten in ganz Deutschland die Finger wund gespielt und nebenbei unser Abi geschrieben. Jetzt wollen wir uns an unser Album machen und sind bereit für etwas Neues, zum Beispiel Local Heroes.“ Und was folgt nach dem Bundesfinale? So... etwa in fünf Jahren? Dann sitzen „Shaky Foundation“ zu dritt in einem kleinen, heruntergekommenen Haus und basteln hoffentlich am dritten Album. Im Idealfall geht dass dann übrigens„mit geradeso genug Geld, dass wir neben der Musik keine anderen Jobs mehr schultern müssen.“ Die Musikini ist gespannt!
SHAKY FOUNDATION
Genre: Indie-Pop
aus: Karlstadt, Himmelstadt (Landkreis: Main-Spessart)
LOCAL HEROES BANDPROFIL:
http://local-heroes.de/bandinfo/shakyfoundation
HOMEPAGE:
www.shaky-foundation.de
http://shakyfoundation.bandcamp.com
VIDEO:
www.youtube.com/watch?v=kyby_0nnsrI
www.youtube.com/watch?v=morrDyIdTMc
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