„Wenn wir unsere Power und Energie authentisch von der Bühne und ‚zu euch‘ transportieren können, dann ist ein Gewinnen schon absolut zweitrangig“, betonen Stand Up Stacy. (Foto: Elias Lober)
Stand Up Stacy spielen im Landesfinale von local heroes Bayern um den Einzug ins Bundesfinale. Stand Up Stacy? Ihr wisst schon, die besonders elegant gekleidete Band, die am 24. Juni auf der Zeltbühne des „ab geht die Lutzi“-Festivals zum gepflegten Abriss einlädt. Das local heroes Bayern-Team freut sich außerordentlich, sie mit dabei zu haben. Warum, das lest Ihr hier.
In wenigen Wochen steht das Landesfinale von local heroes Bayern an – endlich! Für das Team ist das ein echtes Highlight, gerade nach so langer Zeit. Und damit ist es nicht allein. „Wir als Band stehen mit euch ja schon eine ganze Weile in Kontakt, und es ist schon verrückt, wie wir immer wieder geplant und euphorisch gesprochen und auf das Landesfinale hingefiebert haben“, erzählen Stand Up Stacy. „Dass es jetzt endlich in erreichbarer Nähe und soweit ist, macht uns sehr ungeduldig. Da wird sich bestimmt noch einiges an Vorfreude zusammenstauen, aber für den Moment sind wir einfach nur happy, dass es endlich soweit ist.“
Dem Sound ein Gesicht geben
Die Zeit seit ihrer Nominierung im Jahr 2020 haben sie mehr als nur gut genutzt. Unter anderem haben Stand Up Stacy mittlerweile ihr erstes Album veröffentlicht. „The Magnificent You“ kam im April 2020 auf Vinyl, CD und allen Streaming-Plattformen auf den Markt. „Es hat uns erst so richtig geholfen, unsere Band und unseren Sound zu begreifen“, so das Fazit der Pop-Punk-Band aus München. „Wir haben das Gefühl erst mit diesem 40-Minüter als zusammenhängendes Werk und einem Spektrum an Sound und Bedeutungen hinter den Songs konnten wir unserem Sound ein Gesicht geben.“ Keiner Wunder also, dass ihnen selbsternannten „die Klänge über emotionales, persönliches, aber auch politisches“ eine ganze Menge bedeuten. Entsprechend groß ist die Motivation und vor allem die Freude, bald ein zweites Album in ihre Diskografie zu packen.
Doch nicht nur ein eigenes Album ist in der jüngeren Vergangenheit entstanden. So gab es unter anderem eine Zusammenarbeit mit ihren Landesfinal-Kollegen von Bloomer, deren Werdegang sie schon länger verfolgen. „Wir die Jungs als super talentierte und leidenschaftliche Band kennengelernt. Als wir überlegt haben unseren aktuellen Song ‚They Won't Get Us Down‘ von mehreren Künstlern neu interpretieren und in ihrem Stil aufnehmen zu lassen, hatten wir sie sofort im Auge“, erzählen sie begeistert. Mittlerweile ist deren Interpretation des Stand Up Stacy-Songs auf dem gleichnamigen Compilation-Album „They Won't Get Us Down“ in einer coolen Rockversion erschienen. „Ganz besonders gefällt uns, dass sie den kompletten Song instrumental neu gedacht haben, während sie die Recordings unseres Sängers behalten haben. Das gibt also gleich eine fantastische Collab-Single zwischen Bloomer und Stand Up Stacy.“
local heroes sind etwas Besonderes
So viel also zu den jüngeren und jüngsten Ereignissen innerhalb dieser Band. Doch wie sind sie eigentlich auf local heroes Bayern aufmerksam geworden? „Das waren tatsächlich Tipps aus dem Bekannten- und Freundeskreis“, erinnern sie sich zurück. local heroes hätten sie schon immer „in ihrem Dunstkreis“ gehabt, und als es für sie konkret und in erreichbarer Nähe war einmal bei local heroes Bayern „anzuklopfen“, hätten sie es auf Zuruf eines Bekannten einfach probiert. „Und et voilà, schon kennt man sich und hat da ein irres Event, auf das wir zusammen hinarbeiten“, freuen sie sich schon jetzt auf den 24. Juni.
Wie froh sie darüber sind, merkt man schnell, wenn man sie danach fragt, was ihrer Meinung nach einen „local hero“ auszeichne. „Unter der Bezeichnung wie ihr sie erschaffen habt, sehen wir ganz klar Künstler:innen, die ihre Umgebung und ihre Heimat ein wenig bunter und vielfältiger machen.“ Einen „local hero“ mache für sie aus, auf und abseits von Events mit Überzeugung und Spaß an der Sache zu sein, und seinen Mitmenschen aus der Umgebung etwas zu bieten, was diese:n Künstler:in einmalig mache. „Wenn man also alles in die Waagschale wirft und selbst mit Freude Zeit und Energie opfert, um seinem Umfeld etwas Besonderes und eine gute Zeit zu bieten, dann hat man sich den Stempel ‚local hero‘ vielleicht schon verdient.“ Wir finden, mit dieser Einordnung haben sie es perfekt getroffen. Dem ist rein gar nichts mehr hinzuzufügen.
„Mit dem mehrmals verschobenen Konzert bringen wir da ein schön geschnürtes Päckchen mit“, machen sie schon jetzt Lust auf die gemeinsame Zeit in Rottershausen. (Foto: Dani Red)
Wichtige Plattform für Kunstschaffende
Außer vielleicht ein nicht ganz unwesentlicher Aspekt für den local heroes seit mehr als 30 Jahren steht und den auch Stand Up Stacy sehr zu schätzen wissen. Denn, wie sie berichten, haben sie bislang eher weniger Erfahrung mit Wettbewerben, da diese oft darauf ausgerichtet seien, dem Veranstalter die Fans der Bands „in die Kassen zu spülen“. Auf die Qualität und Leidenschaft der Künstler:innen komme es da meist wenig an, so die Einschätzung der Band. Für sie liege darin der wohl größte Unterschied zwischen local heroes und anderen Veranstaltern. „Ihr seid so nah an euren Bands und so stark im Austausch, wodurch auch wir Kunstschaffenden eine wirkliche Plattform bekommen und uns bestätigt fühlen, Teil von etwas zu sein, das allen Beteiligten Freude macht und vor allem Musikfans aus der Heimat im Fokus hat und ihnen was bieten möchte.“
Voller Einsatz mit Raketenschuhen
Mit genau dieser Wertschätzung wollen sie auch nach Rottershausen reisen. Es gibt musikalische „Geschenke“! Denn seit der Erstankündigung haben sie bereits drei neue Singles veröffentlicht, die sie nun auch live präsentieren möchten. Und da derzeit auch ein neues Album in Arbeit sei und sie schon erste neue Singles planen würden, seien sie sehr zuversichtlich, dass sie auch den ein oder anderen ganz frischen Song oder vielleicht auch eine Live-Premiere mitbringen könnten. „Wir schrauben immer an unserem Live-Setup. Bis zum 24. Juni ist also noch locker Zeit, die Raketenschuhe fertigzustellen, die unser Bassist für sein großes Bass-Solo schon seit Tag Eins konzeptioniert.“
Dass diese Raketenschuhe allein schon beeindruckend sind, das ist klar. Stand Up Stacy sind sich jedoch sehr bewusst, dass diese allein wahrscheinlich wenig ausrichten können. Ihr Plan ist daher etwas ausgefeilter: „Wir versuchen immer alle Energie auf der Bühne zu entladen, die wir in unserer Zeit abseits der Bühne angestaut haben. Wenn das gut klappt, erreicht sie das Publikum und bringt sie zum Tanzen, Mitsingen und einfach Riesenspaß haben.“ Wenn sich also die Jury dabei erwische Spaß an ihrer Performance und ihren Auftritt zu haben, dann hätten sie schon was erreicht.
„Das wird also ein Fest unter Freunden“, freuen sich Stand Up Stacy schon jetzt auf den 24. Juni. (Foto: Daniel Jocher)
„Das wird ein Fest unter Freunden“
Dass es insgesamt eine echte Sause wird, das steht natürlich fest. Bloomer seien durch die Zusammenarbeit und das Collaboration-Album ohnehin „dicke Homies“. Roadstring Army seien quasi Städtenachbarn aus ihren jüngeren Bandjahren und parallel in der Musikszene gewachsen. „Wir freuen uns schon irre diese Band wiederzusehen.“ Und Brew Berrymore als heutige Münchener Nachbarn hätten sie natürlich auch schon kennengelernt und live gesehen.
Und was könnte für ihren Einzug ins Bundesfinale 2022 sprechen? „Vielleicht bringen wir etwas ganz Besonderes und einen einzigartigen Misch aus Punk Rock, Feel-Good Musik und Metalcore mit auf die Stage, der unsere Auftritte mitreißen und kurzweilig macht“, versuchen sie sich an einer bescheidenen Selbsteinschätzung. Vielleicht überzeuge auch ihre Bühnenshow, die sie sich ausgedacht hätten, um auch als kleine Band onstage „wirken“ zu können und den Konzertbesucher:innen etwas zu bieten. Doch das alles sei nur ein „vielleicht“, denn vielleicht blase auch eine der anderen Bands das Publikum so dermaßen weg, dass sie dort „einen Haufen Argumente“ fänden, warum sie im Bundesfinale landen sollten. „Wir kommen also mit Erfahrung und unendlicher Spielfreude, und alles andere ergibt sich vielleicht genau dadurch. Dann freuen wir uns wahnsinnig, und wenn nicht, stand immer noch dieser Auftritt im Fokus.“
Stand Up Stacy leben für die schönen Momente und kosten diese voll aus. Doch sie träumen darüber hinaus. „Für uns wäre es ein Traum, wenn wir uns in ein paar Jahren immer noch deutschlandweit und darüber hinaus durch die Konzertsäle und Festivalbühnen schleichen würden und unsere Songs und Stimmung verbreiten können.“ Solange sie sich verstehen und Spaß am Songwriting, Proben, Spielen und Tüfteln hätten, wäre das „gigantisch“. Dazu hin und wieder ein neues Album und eine feine Tour: perfekt! „Wir sehen uns also definitiv in ein paar Jahren irgendwo auf einer Bühne stehen und mit Passion zusammen abrocken. Wo diese Bühne steht und wie die Umstände sind, das können wir nicht erahnen.“
Spielen, spielen, spielen: Für Stand Up Stacy steht das Live-Erlebnis im Vordergrund. Preis sind da zweitrangig. (Foto: Pressematerial)
Bunt zusammengewürfelt und trotzdem eins
Innerhalb des local heroes Bayern-Teams herrscht kein Zweifel, dass dem auch so sein wird. Stand Up Stacy haben sich als sympathischer, „sehr bunt zusammengewürfelter Haufen mit unterschiedlichen Leidenschaften und Ideen“ vorgestellt, der gleichzeitig „unheimlich familiär und einig, was das Miteinander und die Ausrichtung der Band angeht“, ist. „Wahrscheinlich ziehen wir unsere größte Stärke daraus, dass es für so ziemlich alles einen gibt, an den man sich wenden kann und der die Band nochmal ein Stück weiter nach vorne bringt. Das wird dabei nie als selbstverständlich genommen, und das erzeugt eine super Grundatmosphäre und ein Verständnis, wodurch wir mal mit kleinen Schritten und mal mit großen Sprüngen immer wieder Ideen und Spaß daran haben, Stand Up Stacy als wichtigen Teil von uns und als Teil unserer Musikszene zu erhalten.“
Text: Nicole Oppelt
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local heroes Bayern ist ein Riesenprojekt. Gestemmt wird es ehrenamtlich und damit unabhängig. Das ist auch gut so! Doch ohne Unterstützer für die gemeinsame Sache geht es nicht. Support bekommt das local heroes Bayern-Team von MainPop, Posthalle Würzburg, Nadel NESt (Tattoo & Piercing), Gebrüder Stolz GmbH & Co KG (Hammelburg), Merchdeals, Bamberger Festivals e.V., Starkwasser, musik butik, Cordial, ArtistRadar, der Musikinitiative Hammelburg e.V. und natürlich dem „ab geht die Lutzi“-Festival. Ohne diejenigen, die an local heroes Bayern und vor allem die teilnehmenden Künstler glauben, könnte so ein Projekt nicht realisiert werden.
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