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local heroes Bundesfinale 2021: Herzlichen Glückwunsch, Sinu!

„Sinu“ kommt es auf den Vibe an. „Stimmung und Emotion sind wichtiger als Demonstration instrumentaler Virtuosität“, sagen sie. (Foto: Julia Schwendner / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Deutschlands größter Non Profit-Newcomer-Musikpreis local heroes geht dieses Jahr an die Mainzer Band SINU – und damit wie schon 2020 nach Rheinland-Pfalz. Das local heroes-Bundesfinale 2021 wurde am Abend des 13. Dezember um 20 Uhr als aufwendig produzierte Musikshow bundesweit in Kinos ausgestrahlt. Für die Bundesländer, in denen in Folge der Auswirkungen der Corona-Pandemie erneut Kulturstätten schließen mussten, konnte das Finale alternativ über die Plattform dringeblieben.de online verfolgt werden. Neben dem Preis an SINU für die beste Newcomer-Band gab es Auszeichnungen in den Kategorien Beste*r Instrumentalist*in, Beste Live-Performance, Bester Pop-Song und Beste*r Vocalist*in. Letztere vergab die Jury dieses Jahr erstmals doppelt.

Neben einer Live-Performance gehörte auch ein Interview mit TV-Queen Tine Wittler, der diesjährigen Moderatorin des Bundesfinales, dazu. Hier steht die Band Sinu steht Rede und Antwort. (Foto: Julia Schwendner / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Die Titelträger*innen (Jurypreise) im Überblick: Beste Newcomerband Deutschlands: SINU (Rheinland-Pfalz) Bester Popsong: OS (Niedersachsen) Beste Live-Performance: Reiche Söhne (Sachsen-Anhalt) Bester Vocalist: Sinan Köylü, Sänger von SINU (Rheinland-Pfalz) und Kristian "Stojanov" Schulze, Sänger von Stojanov & The Syndicate (Sachsen) Beste Instrumentalistin: Hanna Selk, Schlagzeugerin von Arrested (Schleswig-Holstein) Sonderpreis für Upcoming Artists: Neon Diamond (Baden-Württemberg)

Der Publikumspreis geht in diesem Jahr nach Sachsen an Stojanov & The Syndicate. Die Musikfans konnten während der Ausstrahlung in den Kinos und online darüber abstimmen.

„Merely Minds legen wert auf Emotionen. „Wir streben wirklich danach, die musikalische Kunst auf eine tiefe Gefühlsebene zu bringen, auf der es keine Schande ist, sie zu zeigen“, so die Musiker. (Foto: Julia Schwendner / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Die local heroes-Bundesfinalshow 2021 konnte Pandemie-bedingt wie schon 2020 nicht als spektakuläres Live-Event mit Festival-Atmosphäre im Kulturhaus Salzwedel (Sachsen-Anhalt) stattfinden. Als würdige Alternative hat das local heroes-Team um Geschäftsführerin Julia Wartmann eine fernsehreife Musiksendung auf die Beine gestellt, die am 13. Dezember deutschlandweit in ausgewählten Kinos lief - das gab es in der 30-jährigen Geschichte von local heroes noch nie. Das Live-Publikum in den Kinos und zu Hause hatte außerdem die Möglichkeit, einen Publikumssieger zu bestimmen.

„Besonders schön war es, aus der eigenen Komfortzone rausgedrängelt zu werden“, lautete das Urteil von „Malus“ schon im Zuge der BahnhofBeats 2021. Das local heroes-Bundesfinale 2021 war nun ebenfalls eine völlig neue Erfahrung für die Band. (Foto: Julia Schwendner / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Julia Wartmann, Geschäftsführerin der local heroes, lässt die Reise zum diesjährigen Bundesfinale Revue passieren: „Seit 30 Jahren fördert local heroes Newcomeracts, holt sie aus dem Proberaum rauf auf die Bühne, präsentiert sie einem breiten Publikum und Expert*innen aus der Musikbranche. Dieser Jubiläums-Jahrgang beweist einmal mehr, wie vielfältig die deutsche Newcomerszene ist. Alle Beteiligten sind Gewinner*innen, die wir in den nächsten zwölf Monaten begleiten werden. Es war ein Modellversuch, diese Bands einem breiten Kinopublikum zu präsentieren, was uns grandios gelungen ist. Mein Dank gilt dem Team und den Unterstützer*innen, die Popförderung als kulturelle Teilhabe verstehen und uns in dieser erneuten kulturellen Stille weitermachen lassen.“

Ende des Jahres wird das Bundesfinale auf YouTube und auf mehreren Offenen Kanälen im deutschen Fernsehen zu sehen sein, sodass sich auch jene Musikfans von der Qualität deutscher Newcomer-Acts überzeugen können, die nicht bei der Premiere dabei sein konnten.

Eine echte Bereicherung für die local heroes-Familie: TV-Moderatorin Tine Wittler führte in diesem Jahr durch das Bundesfinale. (Foto: Julia Schwendner / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Moderiert von TV-Queen Tine Wittler gingen insgesamt neun Bands und eine Solistin ins Rennen um Deutschlands größten Non Profit-Newcomer-Musikpreis. In verschiedenen Landesausscheiden – vom Konzert bis zum virtuellen Bewerbungsverfahren – haben sich die Bands und Künstler*innen stellvertretend für ihr Heimatbundesland für das Bundesfinale qualifiziert. Mit ihnen wurde bereits im September unter strengen Corona-Auflagen für das große local heroes Finale gedreht. Die letzte Klappe fiel bereits am 13. September im Club Hanseat in Salzwedel.

Geballte Kompetenz im Hintergrund. Juroren und Coaches haben den musikalischen Nachwuchs begleitet. (Foto: Julia Schwendner / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Neben Liveshows und Interviews mit der Moderatorin, erwarteten die Acts außerdem ein TV- und Individual-Coaching - und natürlich die Entscheidung der diesjährigen Fachjury. Bestehend aus den renommierten Musikern Stefan Knoess, Sven Bünger, Stefan Weigel und Jannik Krach liefert diese umfangreiche Expertise. Aber auch das Publikum durfte in den jeweiligen Kinos und zu Hause abstimmen. In Baden-Württemberg, Berlin, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen gab es eine Live-Ausstrahlung in den Kinos – jeweils in der Nähe des Wohnorts der Finalist*innen. Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Rheinland-Pfalz und Sachsen griffen aufgrund der aktuellen Corona-Situation auf eine Online-Ausstrahlung über die Plattform dringeblieben.de zurück. Die Sieger*innen wurden im Rahmen der Kino-Ausstrahlung exklusiv verkündet. Sie erhielten Preise im Wert von ca. 10.000 Euro.

Die local heroes-Coaches David Pfeffer und Felix Mannherz haben den kritischen Blick. Sie gaben allen Teilnehmern wertvolle Tipps mit auf den Weg. (Foto: Julia Schwendner / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Die Preisträger im Detail

Der Titel „Beste Newcomerband Deutschlands“ ging dieses Jahr an SINU. Die Band aus Mainz beeindruckte die Juroren mit ihrem innovativen Sound und dem außergewöhnlichen Arrangement ihres Songs. Spannende Melodien, pointiertes Songwriting und die herausragende Stimme des Sängers Sinan Köylü überzeugten die Jury. Sie erhielten einen Gutschein vom Musikhaus Thomann sowie bundesweite Promotion, u.a. von RecordJet. Außerdem dürfen sie sich über exklusive Berichterstattung von Deutschlandfunk Kultur, MDR Sputnik uvm. freuen. Mit SINU geht der erste Preis der local heroes zum zweiten Mal in Folge nach Rheinland-Pfalz - im vergangenen Jahr konnte die Band Lilli Rubin den Contest für sich entscheiden.

Schon jetzt hätten sie von ihrer Teilnahme profitiert, sagen „OS“ über das local heroes-Bundesfinale 2021. „Wir haben tatsächlich viele tolle Menschen kennengelernt, haben ‚connected‘ und innerhalb kürzester Zeit viele Erfahrungen sammeln können.“ (Foto: Julia Schwendner / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Der Preis in der Kategorie "Bester Popsong des Jahres" geht 2021 an die Band OS aus dem niedersächsischen Schwarme. Die Zeilen ihres Tracks "Gold" sowie die einzigartige Energie auf der Bühne blieben den Juroren auch nach den Drehtagen noch in Erinnerung und hinterließen bleibenden Eindruck. Stefan Weigel wurde „direkt in sein Pop-Herz getroffen“ und Stefan Knoess fügte lobend hinzu: „Toller Pop-Song, klang geil, geil gespielt, tolle Stimme des Sängers.“ Die Band durfte sich über einen Promotion-Förderpreis vom Minister für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt sowie Releasekampagnen bei RecordJet freuen.

„Wir haben im Grunde schon profitiert, da wir das ganze local heroes-Team und Netzwerk dahinter wieder an unserer Seite haben“, freuen sich „Reiche Söhne“ über ihre erneute Teilnahme bei Deutschlands größtem Non-Profit-Musikpreis. (Foto: Julia Schwendner / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Moderatorin Tine Wittler hat außerdem einen heißen Tipp für alle Booker*innen: „Liebe Festivals – merkt euch diesen Act. Oder besser: Fragt ihn frühzeitig für eure Open Airs 2022 an, bevor sie ausgebucht sind.“ Auch die Jury sieht ihren Namen künftig ganz weit oben in den Line-Ups und zeichnet Reiche Söhne aus Halle (Saale) in Sachsen-Anhalt mit dem Preis für die „Beste Live-Performance 2021“ aus. Mit eingängigen deutschen Texten und einer reflektierten Portion Humor hinterließ der Act einen nachhaltigen Eindruck. Sie nahmen einen Gutschein vom Musikhaus Thomann sowie Unterstützung bei künftiges Releases von RecordJet mit nach Hause.

„Ich habe meinen Song an die 100 Mal (täglich) durchgespielt“, erinnert sich Tini Thern an die Vorbereitung auf das local heroes-Bundesfinale 2021. „Daneben habe ich mir viele Videos anderer Singer-Songwriter*innen und allgemein akustische Live-Sessions angesehen, um mich, auch was die Performance anging, inspirieren zu lassen.“ (Foto: Julia Schwendner / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Zum ersten Mal in der Geschichte von local heroes konnte sich die Jury in der Kategorie „Bester Vocalist“ nicht einigen. Zwei Stimmen sind den Experten besonders aufgefallen – sie waren so außergewöhnlich wie unterschiedlich und damit nicht zu vergleichen. Aus diesem Grund wurden in diesem Jahr gleich zwei Sänger ausgezeichnet. Die erste gesangliche Glanzleistung lieferte Sinan Köylü, Sänger von SINU aus Rheinland-Pfalz, der mit einem beeindruckenden Tonumfang sowie gekonntem Einsatz von sowohl Brust- als auch Kopfstimme die Jury sprachlos machte. Aber auch Kristian „Stojanov“ Schulze, Sänger von Stojanov & the Syndicate aus dem sächsischen Freiberg, konnte die Jury überzeugen. Er brachte eine fantastische Leidenschaft auf die Bühne und ließ jedes Take wie die letzte Zugabe klingen. Die beiden Musiker erhielten jeweils ein hochwertiges Gesangsmikrofon aus dem Hause Sennheiser.

„Endlich wieder live spielen und zusammen mit dem Publikum den Moment genießen“, das steht auf der Wunschliste von „Arrested“ im Augenblick an erster Stelle. (Foto: Julia Schwendner / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Zum Titel „Beste Instrumentalistin 2021“ gratuliert die Jury dieses Jahr Hanna Selk, Schlagzeugerin von Arrested aus Schleswig-Holstein. Die „Frontfrau am Schlagzeug“ stach mit ungewöhnlichen Ideen, einem ruhigen Spiel und einer mitreißenden Ausstrahlung heraus. Für ihre bemerkenswerte Spielweise und ihre ausgeprägte Rhythmik wurde Hanna Selk mit einem Gutschein vom Musikhaus Thomann belohnt.

„Wir haben einen ganz frischen und eigenen Stil. Dadurch, dass wir uns ganz bewusst immer wieder weiterentwickeln, wird es nie langweilig“, sagen „Neon Diamond“ über sich selbst. (Foto: Julia Schwendner / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Neon Diamond aus Baden-Württemberg durften sich über den „Upcoming Artists“-Award freuen. Die Jury verlieh der Band den Sonderpreis, um sie in ihrer weiteren Entwicklung zu begleiten. Besonders aufgefallen sind den Experten die fantastische Stimme des Sängers und das Gespür der Band für moderne Indie-Vibes. Das vielversprechende Potenzial des „echten Rohdiamanten“ wird mit einem von Coaches begleiteten Studio-Recording, einem Gesangsmikrofon von Sennheiser sowie einem Song-Release bei RecordJet gewürdigt.

„Wenn wir unsere Musik überzeugend präsentieren können, kommt es am besten bei den Zuhörern an“, sind „Stojanov & the Syndicate“ überzeugt. (Foto: Julia Schwendner / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Auch das Publikum hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht: Die meisten Stimmen der Zuschauer*innen erzielten Stojanov & The Syndicate aus Freiberg in Sachsen. Abgestimmt wurde sowohl in den Kinos als auch online, wobei jede*r Zuschauer*in zwei Stimmen hatte. Die Publikumssieger gewinnen einen Gutschein zur individuellen Gestaltung, z.B. Equipment oder Coachings, um die Band bestmöglich in ihrer Weiterentwicklung zu unterstützen.

„Eingängiger grooviger Rock/Hardrock mit deutschen Texten“ – das ist nach Ansicht der Bandmitglieder das Alleinstellungsmerkmal von „Helio“. (Foto: Julia Schwendner / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Text: Lina Burghausen

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Alle teilnehmenden Bands im Überblick:

Baden-Württemberg: Neon Diamond (Neonpop-Band aus Ravensburg) 
Berlin: Merely Minds (Pop-Rock-Band aus der Hauptstadt) 
Brandenburg: Helio (Rock-Band aus Wriezen) 
Mecklenburg-Vorpommern: Tini Thern (Indie-Pop-Folk-Sängerin aus Arpshagen)
Niedersachsen: OS (HipHop- & Pop-Duo aus Schwarme) 
Rheinland-Pfalz: Sinu (Alternative Indiefolk-Band aus Mainz) 
Sachsen: Stojanov & the Syndicate (Classic-/Blues-/Funkrock-Band aus Freiberg) 
Sachsen-Anhalt: Reiche Söhne (Indiepop/-rock aus Halle/Saale) 
Schleswig-Holstein: Arrested (Pop-, Rock- & Funk-Crossoverband aus Lübeck) 
Thüringen: Malus (Alternative-Rock-Band aus Erfurt)

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