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„... ab geht die Lutzi“: „Madsen“ sind die Headliner 2017

Das Festival in Rottershausen ist über die Jahre zu einem Inbegriff für außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement geworden. (Foto: Lukas Veth)

Gut ein halbes Jahr nach dem „... ab geht die Lutzi“-Festival 2016 stand für das ehrenamtliche Team erst einmal ausgiebiges Feiern auf dem Programm. Die Organisationsspitze nutzte das große Helferfest Ende November aber auch, um Bilanz zu ziehen, zahlreiche Spendenchecks zu verteilen und schon jetzt Lust auf die Veranstaltung 2017 zu machen. Denn die Headliner für das kommende Jahr ist niemand Geringeres als die bekannte Indie-Rock-Band „Madsen“.

Nach dem Trubel des „... ab geht die Lutzi“-Festivals 2016 war in Rottershausen Ruhe eingekehrt. Bis jetzt. Vor Kurzem kamen die rund 250 ehrenamtlichen Helfer erneut zusammen. Diesmal hatten sie allerdings keine Pflichten zu erfüllen – außer eine: Ausgiebig sich selbst zu feiern. Die „Lutzi“-Chefs Christian Stahl und Klaus Schmitt hatten anlässlich der siebten erfolgreichen Festival-Ausgabe erneut für ein gebührendes Dankeschön gesorgt. Leckeres Essen, eine BIO-Cocktailbar und nicht zuletzt die in der Region beliebte Live-Band „Bei die Omma“ schnürten ein gelungenes Party-Paket, das bis in die frühen Morgenstunden begeisterte.

Nach der Arbeit kommt das Vergnügen. Mit der Band "Bei die Omma" wurde bis tief in die Nacht gefeiert. (Foto: Klaus Schmitt)

„Mit dem Helferfest will sich das Team und der Verein FCE Rottershausen bei den vielen Freiwilligen bedanken, ohne die das Festival in dieser Größenordnung und der Art und Weise, wie es momentan stattfindet, nicht möglich wäre“, so Christian Stahl. Auch der immer noch im Verhältnis zu anderen Festivals sehr niedrige Eintrittspreis sei nur durch ein solch großes Engagement der ehrenamtlichen Helfer zu halten.


Festival hat Renommee weit über den Landkreis hinaus

Was bislang gemeinsam geschafft wurde, ist beachtlich. Das Festival hat sich über die vergangenen Jahre zu einem kulturellen Event weit über die Grenzen des Landkreises und Frankens hinaus entwickelt. „Gäste nehmen teilweise 300 Kilometer Anfahrt auf sich, um ein Wochenende lang dabei zu sein“, nennen die Organisatoren ein Beispiel. Auch die Wahrnehmung von offizieller Seite habe sich mittlerweile stark verändert und die Zusammenarbeit mit Behörden, vor allem die Unterstützung durch den Bürgermeister und die Gemeinde Oerlenbach, sei sehr gut und erleichterte die Planungen immens.

Große Spendenübergabe auf dem Helferfest. Das Lutzi - Team hat sich diesmal Institutionen aus der Region ausgesucht. (Foto: Klaus Schmitt)

Ihren Erfolg wollte das „Lutzi“-Team auch 2016 teilen. Insgesamt wurden im Rahmen des Helferfestes Spenden in Höhe von 3000 Euro überreicht. Die Zuwendungen erneut wohl überlegt. Nachdem 2015 für einige Hilfsorganisationen, die weltweit agieren, gespendet wurde, gingen diesmal alle finanziellen Mittel an Vereine oder Organisationen, in denen auch die Helfer des Festivals aktiv sind. Unterstützung gab es zum Beispiel für die Anschaffung eines Defibrillator für die Heimatgemeinde, der von der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr betreut wird. Der Kindergarten darf sich über eine Waldhütte freuen. Denn der bisher direkt neben dem Festivalgelände gelegene Platz war für die Kleinen nicht mehr ideal. Zu guter Letzt wurde ein Beitrag zur Reparatur der Kirchenorgel geleistet. „Dieses Geld hat die Lutzi als Vertreterin der Kirche persönlich entgegengenommen“, freuen sich die Organisatoren. Außerdem gingen bereits während des Festivals im Juni weitere 1.900 Euro an die Non-Profit-Organisation „Viva con Agua“, die sich über das Pfand generiert hatten. 


2017 gibt’s Rock, Punk und Pop aus dem Wendland

Einen musikalischen Grundstein für ein erfolgreiches Festival 2017 legten die Verantwortlichen an diesem Abend gleich mit. Nachdem sich das Team mit den „Donots“ schon in diesem Jahr einen echten Traum erfüllt hat, setzen sie für die kommende Ausgabe „nochmal ordentlich einen oben drauf“. Begeistert werden soll das Publikum zum Höhepunkt des „... ab geht die Lutzi“-Festivals 2017 mit Rock, Punk und Pop aus dem Wendland. Und diese Mixtur kann in ihren Augen wohl kaum einer besser als „Madsen“, die spätestens seit dem Sommer 2005 in aller Munde sind. Große Events wie Rock im Park, Rock am Ring, das Highfield-Festival sowie das Hurricane-Festival und dessen Schwesterfestival Southside gehören zu ihren Stationen. Auch als Vorband bei Avril Lavigne machte sich die Band einen nachhaltigen Namen. Als musikalische Botschafter gingen sie nicht nur für das Goethe Institut auf USA-Reise, sondern traten für Niedersachsen gleich zweimal beim Bundesvision Song Contest an.

„Madsen war schon immer eine Mischung aus brachial und Pop. Diese Rezeptur werden wir auch nicht ändern“, sagt Sascha. (Foto: Pressematerial)


„(...) insbesondere live zählen Madsen nach wie vor zu den mitreißendsten Bands weit und breit“, urteilen die Kollegen vom Open Flair Festival über die Musiker. Und die haben offenbar auch eine ordentliche Portion Humor. Von einer Journalistin auf die früheren „Tocotronic“-Vergleiche angesprochen, schätzt Sebastian Madsen sich und seine Bandkollegen heute wie folgt ein: „Ich würde kurz sagen, wir sind eine Mischung aus den Toten Hosen, den frühen Strokes und dem jungen Mike Krüger.“


Vorverkauf startet im Februar 2017

Kein Wunder also, dass in Rottershausen die Vorfreude auf den Sommer 2017 schon jetzt immens ist. Weitere bekannte Namen seien bereits in Arbeit. Außerdem würde natürlich wieder „an allen Ecken und Enden gefeilt“, um das Festival „noch schöner und einzigartiger“ zu machen. Nicht nur an den Attraktionen für die Gäste werde gearbeitet, sondern auch die Situation für die Helfer werde permanent weiterentwickelt, um ihnen die Arbeit im kommenden Jahr möglichst angenehm zu gestalten und es ihnen zu ermöglichen, die ein oder andere Band zu genießen. „Es soll insgesamt ein anstrengendes, aber sehr schönes Wochenende sein.“

Die Lutzi lockte diesen Sommer so viele Menschen wie nie auf das Gelände. (Foto: Lukas Veth)


Angezählt wird für die „Lutzi“ bereits in wenigen Wochen. Der Vorverkauf soll im Februar starten. Musikfans sollten sich sputen. „Nachdem der Samstag diesmal zu späterer Stunde ausverkauft war und es einen Einlass-Stopp an der Abendkasse gab, empfiehlt es sich bereits im Vorfeld sein Ticket zu reduzierten Preisen zu sichern“, sagt Christian Stahl.“ Es wird definitiv eine Abendkasse geben, allerdings sieht es so aus, als wäre diese 2017 sehr begrenzt.“

Text: Nicole Oppelt

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