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Revolution in drei Akkorden

 
Agitators (Foto: Pressematerial)

Einst war das Wasserhaus Heimstätte solch illustrer Krachteufel wie Sockenbrot und RMS. Es schien gerade so, als könne der Punkrock in Hammelburg auch die schwersten Zeiten überstehen. Die Deutschpunkattacke holte die Jugend von der Straße und nietenbesetzte Lederjacken gehörten zum guten Ton. Doch plötzlich verschwanden die Bands und es wurde still. Wo sich früher der Pogo an den Säulen brach, dominierte nun das ach so systemkonform geschwungene Tanzbein, bunte Irokesen wichen dem Spießerscheitel und bald glaubte Niemand mehr, dass drei Akkorde für eine Revolution ausreichen. All Jene, die den Hochzeiten des Hammelburger Punkrock nachtrauern, können nun wieder Hoffnung schöpfen, denn am Freitag, 25. Oktober um 20 Uhr heißt es endlich „Punkrock's back in Town“.

Vier Bands lassen an diesem Abend den Punkrock im Wasserhaus Hammelburg wieder auferstehen. Maßgeblich verantwortlich zeigt sich die Musikini-Band „The Poor Devils“ aus Untererthal. Das Fünfergespann feiert an diesem Abend nicht nur ihr Wasserhausdebüt, mit dem Konzert startet auch gleichzeitig ihre einwöchige Deutschlandtournee zusammen mit den russischen Kollegen „Agitators“.

Der Punkrock in der Region lebt

Komplettiert wird das Line-Up der offiziellen „Beer meets Wodka“-Tour an diesem Abend von den Gerolzhofener „Lokusbomber“ und „Terence Spencer“ aus Königsberg in Unterfranken. Beide „Supportacts“ sind alles andere als Newcomer in der regionalen Punkszene. So teilten sich die selbsternannten Deutschpunk-Kampfflieger von Lokusbomber beispielsweise bereits die Bühne mit Größen wie „The Casualties“, „Dritte Wahl“, oder „Wilde Zeiten“. Letztere beehrten übrigens auch schon mal das Wasserhaus bei einer der erwähnten Deutschpunkattacken.

 
The Poor Devils (Foto: Pressematerial)

Auch „The Poor Devils“ sind keine Unbekannten. Die Streetpunk-Kapelle trat zwar erst 2013 in den Reigen der Wasserhaus-Bands, gründeten sich allerdings schon 2011 und spielte zahlreiche regionale und überregionale Konzerte. So bewiesen die Untererthaler bereits beim „Und ab geht die Lutzi...“-Festival im Rahmen der Musikini-Bühne ihr Können. Ihren Musikstil beschreibt die „Outlaw-Crew“ als dreckigen, lauten Punkrock gemixt mit wütendem Oldschool Hardcore.

Streetpunk aus Russland

Dass Punkrock keine Grenzen kennt, beweist die vierte Band des Abends. Die Streetpunk-Band „Agitators“ ist der Geheimtipp der Moskauer Szene und tritt den weiten Weg aus der russischen Hauptstadt an, um zusammen mit ihren unterfränkischen Freunden den Tourauftakt in der kleinen Weinstadt zu feiern. Die Musik der „Agitators“ ist ehrlich, laut und dreckig. Auch die Referenzen der Russen können sich sehen lassen. So waren und sind Mitglieder der Band mit den russischen Punkgrößen „Purgen“ und „Tarakany“ unterwegs und spielten in der jetzigen Formation bereits als Vorgruppe für international erfolgreiche Bands wie „Anti-Flag“ und „GBH“.

Text: Florian Brell

Poor Devils (Hardcore Punk / Punk Rock aus Untererthal) 
www.facebook.com/PoorDevils

Lokusbomer (DeutschPunk aus Gerolzhofen) 
www.facebook.com/lokusbomber

Terence Spencer (Rock / Tabascore aus Königsberg)
www.facebook.com/terence.spencer.rock

Agitators (Streetpunk aus Rußland) 
www.agitators.ru 
www.facebook.com/agitators.streetpunkmoscow

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