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„Wacken, Rock am Ring… Lutzi!“

Ausgelassen feiern, eine schöne Zeit mit Familie und Freunden haben: Für viele ist das „ab geht die Lutzi“ ein fester Termin im Jahreskalender. (Foto: Line Tsoj)

Sommer, Sonne und viel mehr als nur Musik. Das „ab geht die Lutzi 2025“ überzeugte durch thematische Tiefe.

Fröhliche Menschen, soweit das Auge reicht. Künstlerische Vielfalt, die kaum in Worte zu fassen ist. Themen, die weit über das unbeschwerte Festivalgeschehen hinausreichen. Das „ab geht die Lutzi“ hat in diesem Jahr erneut gezeigt: Es ist nicht nur „fucking sympathisch“, sondern vor allem hochgradig reflektiert.

Sich einfach treiben lassen und die Tage ohne Plan genießen – das ist eine Möglichkeit, das „ab geht die Lutzi“ zu feiern. Wie wunderbar! Doch ein genauerer Blick in das diesjährige Programm lohnte allemal. Die Veranstaltenden spannten einen weiten Bogen von kurzweiligen Angeboten abseits der Bühne bis hin zur Einladung, sich intensiver mit Aspekten zu befassen, die uns alle betreffen.

Das „ab geht die Lutzi“ hat ein besonderes Publikum. Selbstgebasteltes sah man in diesem Jahr allerorten. (Foto: Line Tsoj)

„Zusammen für zero hunger“

Was ging ab? Am vergangenen Wochenende wurde bei Duke Elvis an der Wedding Chapel mal eben schnell und schräg geheiratet, im Puls „Baychtstuhl“ so manche Anekdote erzählt, sich zum frühmorgendlichen Laufen, heiterem Bingo, zünftigem Bieranstich, der ausgedehnten Schnitzeljagd oder zum Frühschoppen verabredet, aber – und das ist ausgesprochen wichtig – auch über den Hunger auf dieser Welt gesprochen.

Warum nach Las Vegas fliegen, wenn man auch auf der „Lutzi“ den Bund fürs Leben schließen kann?! In Scharen strömten die Festivalbesucherinnen und -besucher zu Duke Elvis und ließen sich vermählen. „Es gab sogar Wartelisten“, verriet der Zeremonienmeister. (Foto: Line Tsoj)

„Wir versuchen, so viel wie möglich zu machen“, sagt Donots-Bassist „Purgen“. „Es ist das Mindeste, was wir tun können.“ Die Band ist seit langem mit Institutionen wie „Kein Bock auf Nazis“ oder „Viva con Aqua“ verbunden. Auch die Welthungerhilfe könnten sie sich sehr gut vorstellen. (Foto: Line Tsoj)

So geschehen am DIY-Mitmachstand der Welthungerhilfe auf dem „Lutzi-Marktplatz“. Dort informierte das Team mit allerhand Aktionen, wie wir alle zusammen die Welt ein kleines Stückchen fairer und somit für alle besser machen könnten. Mit von der Partie waren auch die „Donots“. Gern gesehene Gäste des Festivals und Headliner am ersten Festivaltag. Ihr „Meet & Greet“ stand unter dem Zeichen „zusammen für zero hunger“. Ein Appell, das der engagierten Band zutiefst am Herzen liegt, wie Bassist Jan-Dirk „Purgen“ Poggemann erklärte. „Man muss der Welt helfen, dass niemand hungert. Das ist doch völlig absurd“, macht er deutlich und folgert: „Jeder muss sich bewusst sein, dass das so ist.“ Seiner Ansicht nach brauche es solche Institutionen wie die Welthungerhilfe, die „anstupsen“ und darauf hinweisen, dass es eben nicht allen gutgehe. Der Musiker bevorzugt daher, ganz gleich, worum es geht, das Motto „Wer hat, soll geben!“. Die Welthungerhilfe bezeichnet Purgen als „unglaublich unterstützenswert“. Auch für seine Bandkollegen sei völlig klar gewesen, den Festivalstand in Rottershausen aufzusuchen. Besonders gelungen empfand der Musiker die Art und Weise, wie hier für ein Thema sensibilisiert und aufgeklärt wird – nämlich durch Aktionen und „nicht mit erhobenem Zeigefinger“. Aus eigener Erfahrung weiß er, Vermittlung von Wissen und Anregungen, die auf diese Weise erfolgen, nehmen auch die Fans sehr gerne mit.

Sie gaben am Donnerstagabend alles für ihre Fans: Bereits zum dritten Mal enterten die „Donots“ die Hauptbühne der „Lutzi“. Schon bei ihrem ersten Besuch war ihnen klar: „Hier steckt viel Liebe und Herzblut drin!“ (Foto: Line Tsoj)

Wenn Musikerinnen und Musiker über den Tellerrand schauen

Wissensvermittlung – das war zum dritten Mal in Folge auch das Anliegen des Verbands für Popkultur in Bayern e.V. (VPBy), der erstmals in Kooperation mit Mainpop, der Pop-Förderstelle der Unterfränkischen Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken, ein breites Workshop-Programm auf dem „ab geht die Lutzi“ anbot. Ob DJ*-Workshop für FLINTA*, Konzertfotografie, Band als GbR?, Booking, Tontechnik oder Battle-Rap – die Gäste erwarteten sechs praxisnahe Sessions mit Expertinnen und Experten aus der Szene – und das kostenlos für alle.

Was für eine außergewöhnlich schöne Gelegenheit: Kunst in einem geschützten Raum erlernen und erfahren. Auf der „Lutzi“ war das im Rahmen des DJ*-Workshops für FLINTA* möglich. (Foto: Line Tsoj)

Eingeladen war unter anderem Alexander Klebl, Tontechniker und Musikproduzent, der den Teilnehmenden verriet, was ein guter Stagerider enthält, wie der Soundcheck auf einem Festival abläuft und worauf es technisch ankommt. Eva Endler, Bookerin bei OHA Music, gab Tipps, wie Veranstaltende am besten angeschrieben werden oder was in eine gute Booking-Mail gehört. In geschützter Atmosphäre gab BiMän, DJ* und Producer, Einblicke in die Kunst der elektronischen Musik. Gezeigt wurden Basics des Auflegens, zum Beispiel, wie Beatmatching funktioniert und wie eigene Übergänge gestaltet werden können. Matthias Henneberger, Steuerberater und Wirtschaftspädagoge, lud wiederum alle dazu ein, sich wertvolle Tipps rund um das Thema Steuern für Musikerinnen und Musiker zu holen. Währenddessen zog Janis Hinz, Porträt- und Musikfotografin, mit ihren Teilnehmenden das ganze Wochenende über das Gelände und brachte ihnen näher, wie Emotionen eingefangen werden und in herausfordernden Lichtverhältnissen beeindruckende Konzertfotos entstehen können. Last but not least lautete das Motto bei den erfahrenen Rappern Kabus und Dascha: „Hebe deine Freestyle-Fähigkeiten auf ein neues Level und erweitere dein Netzwerk in der Hip-Hop-Community!“

Jeder Mensch darf so sein, wie er möchte. Der diesjährige DJ*-Workshop für FLINTA setzte das zweite Jahr in Folge ein Zeichen. (Foto: Line Tsoj)

„Das war ein wirklich spannender Workshop“, so das Fazit von VPBy-Geschäftsführer Andreas Jäger. „Viele kennen die Dozierenden schon aus den Lutzi-Freestyle-Battles.“ (Foto: Martin Schöffel)

„Die Kunst kommt vor TikTok“

Benjamin Haupt, Popularmusikbeauftragter des Bezirks Unterfranken, freute sich sehr über die gelungene Workshop-Reihe. „Das war ein krass buntes Angebot. Für jeden war etwas dabei.“ Die Zahl der Teilnehmenden sprach für sich. Jeder Workshop sei sehr gut ausgelastet gewesen. Bewusst seien die Gruppen übersichtlich gehalten worden, um individuellen Bedürfnissen nachgehen zu können. Dass sich Menschen für diese Angebote interessieren sollten, liegt für den erfahrenen Musiker auf der Hand. „Die Kunst kommt vor TikTok“, so Benjamin Haupt. Die Frage laute dann aber dennoch: „Wie komme ich mit meiner Kunst hinaus in die Welt?“ Hierfür sei es essenziell, ein paar Dinge abseits der Musik und rund um das Business zu wissen. Das erleichtere den Umgang untereinander immens, denn es ermögliche Kommunikation auf Augenhöhe – etwa mit Tontechnikern und -technikerinnen. Er weiß: „Diese Welt wird für Künstlerinnen und Künstler nicht einfacher, sondern immer komplizierter.“ Seine Botschaft lautete daher: „Je professioneller man auftreten kann, desto leichter wird es.“

„Alexander Klebl ist ein Experte sondergleichen. Doch er kann Dinge so erklären, dass es alle Menschen verstehen“, freut sich Popularmusikbeauftragter Benjamin Haupt über das Engagement des Experten im Rahmen des „Lutzi“-Workshops. (Foto: Martin Schöffel)

Andreas Jäger, Geschäftsführer des VPBy, hält eine Installation solcher Workshops auf Veranstaltungen wie der „Lutzi“ für besonders sinnvoll. „Damit kann man Festivals richtig aufwerten“, ist er überzeugt. Zudem sei die Schwelle, diese Angebote zu besuchen, deutlich niedriger. Denn Interessierte seien meist schon vor Ort. „Hier kommen viele Sachen zusammen, die zusammengehören“, ist er überzeugt. Für den Experten ist diese Mixtur aus Festival und Bildung ein absolutes Zukunftsmodell. Es gehe nicht länger nur um ein „möglichst spannendes Bühnenprogramm“, sondern darum, auch andere Themen anzubieten, um die Gäste „abzuholen“. Genau aus diesem Grund fördere der VPBy solche niederschwelligen Angebote. Und deren Botschaft ist klar: „Ihr seid nicht allein! Wir helfen Euch bei Euren Fragen!“ Das erklärte Ziel: Aus der Szene heraus sollen sich die Menschen durch Wissen „selbst ermächtigen“.

Woher kommt die Besessenheit der Rechten, Geschlecht wieder in den Mittelpunkt der Politik zu rücken? Diese und viele andere Fragen erörterte der bekannte Autor Ole Liebl. (Foto: Martin Schöffel)

Menschenrechte, Diversität, Rechte Szene und Umwelt

Unterdessen boten sowohl die E-Box als auch die im vergangenen Jahr neu eingerichtete Waldbühne Raum für Gespräche über Menschenrechte, Genderpolitik, die Rechte Szene oder auch die Frage, wie Festivals, Sternenhimmel und Lichtverschmutzung zusammenhängen. Um dem nachzugehen, hatte das „Lutzi“-Festival zahlreiche Expertinnen und Experten eingeladen. Mit von der Partie war Christoffer Horlitz von Amnesty International, der erklärte, wie die eigenen Rechte im digitalen Zeitalter verteidigt werden können. Der bekannte Autor Ole Liebl fragte sich unter anderem, was wir gemeinsam gegen den „Anti-Gender-Irrsinn der Rechten“ tun können und warum das alle angeht. Eine gelungene Fortsetzung des ersten Vortrags im Jahr 2024 gelang mit Sozialarbeiter Basti Drumm, der über die „Neue Rechte“ sprach. Ebenfalls mit von der Partie war erneut das Naturerlebniszentrum Rhön. Dr. Joachim Schneider sensibilisierte das Publikum diesmal in seinem kurzweiligen Vortrag auf der Waldbühne für das Thema Lichtverschmutzung und was, dagegen getan werden kann. Denn: „Tiere, Pflanzen und wir Menschen sind auf eine dunkle Nacht angewiesen.“

Nachts auf dem Festival-Campingplatz den Sternenhimmel beobachten? Das ist gar nicht so einfach! Dr. Joachim Schneider gab Einblicke in ein Thema, dass viele in seiner Brisanz gar nicht auf dem Schirm hatten. (Foto: Line Tsoj)

Die Musik: Große Kracher und versteckte Perlen

Es war wirklich jede Menge los an diesem Wochenende. „Lutzi“-Chef Christian Stahl und seine ehrenamtliche Crew boten den gut 5000 Gästen pro Tag insgesamt sagenhafte 110 Programmpunkte an. Zu den persönlichen Highlights des riesigen Teams gehörten ihm zufolge natürlich die „Donots“, die das Festival nun schon zum dritten Mal beehrten. „Zebrahead“ aus Kalifornien überzeugten am Donnerstag auf ganzer Linie. „Auch Arxx kam auch sehr gut an“, freut sich der Festivalmacher. Das queere „Garage-Rock-Gal-Pal“-Duo aus Brighton stellte bislang vor allem die britische Musikwelt auf den Kopf. Am Freitag gelang das auch auf der „Lutzi“-Hauptbühne. PA69 sorgten Freitagnacht sogar für einen Einlassstopp in der Zeltbühne.

„Sie haben am Donnerstag hier abgerissen“, so Festival-Chef Christian Stahl über „Zebrahead“. (Foto: Line Tsoj)

Zu den weiteren Highlights der Gäste gehörten sicherlich auch die Auftritte von ok.danke.tschüss, Milliarden, Roy Birra, Team Scheisse oder der TinyWolves. Warum? Kaum jemand hätte zum Beispiel damit gerechnet, dass ein Kinderchor zum frühen Festival-Highlight wird – doch die Tiny Wolves haben das „Lutzi“-Publikum am Samstagnachmittag im Sturm erobert. Mit erstaunlicher Bühnenpräsenz und glasklaren Stimmen schmetterten die Nachwuchskünstler:innen Rock- und Pop-Klassiker, die das Publikum äußerst zahlreich an die Hauptbühne zogen. Selbst gestandene Musiker wie die von „Team Scheisse“ zeigten sich schwer beeindruckt – so sehr, dass sich Frontmann Timo nicht nur zu einem gemeinsamen Song mit den Tiny Wolves hinreißen ließ, sondern am Ende auch noch stolz das Shirt des Kinderchors bei Auftritt der eigenen Band trug. Ein berührender Beweis dafür, wie Musik alle Generationen verbindet. Und ein Statement für Zusammenhalt und gegen Szene-Grenzen – ganz im Sinne des „Lutzi“-Spirits.

Sie sind quer durch Deutschland gefahren, um dem „Lutzi“-Publikum ihr Können zu zeigen. Der Kinderchor Tiny Wolves begeisterte die Massen. (Foto: Line Tsoj)

Ein bisschen Punk-Poesie aus Bremen gefällig? Am Samstagabend war es Zeit für Team Scheiße auf der „Lutzi“. (Foto: Line Tsoj)

Ein weiteres Beispiel sind Roy Birra & Die Bianco Boys. Ist die Band ein Geheimtipp? Wohl kaum noch. Denn sie schafften es als „Secret Act“ auf der Marktplatzbühne binnen Minuten, das Areal in einen brodelnden Hexenkessel zu verwandeln. Die Fans? Kreativ und laut: Mit selbstgebastelten Schildern, Italienflaggen und riesiger Energie feierten sie ihre Favoriten, als stünden sie längst auf der „Lutzi“-Hauptbühne. Roy Birra & Die Bianco Boys lieferten nicht nur musikalisch ab – sie bewiesen auch, dass Überraschungsmomente die „Lutzi“-DNA sind.

Was war denn da bitte los? Roy Birra & Die Bianco Boys waren unbestritten einer der ungewöhnlichsten Secret Acts auf der „Lutzi“. Diesen Auftritt mit „bombastischer Stimmung“ zu umschreiben, wäre weit untertrieben. (Foto: Line Tsoj)

Wunderschön war es auch mit ok.danke.tschüss. Diese Band war die perfekte Wahl für alle, die schon am frühen Abend kollektiv durchdrehen wollen: ok.danke.tschüss sorgten am ersten Festivaltag für euphorische Stimmung auf und vor der Bühne. Ihr energiegeladener Mix aus Pop, Indie und ironischen Texten kam an – das Publikum tanzte, sprang und sang mit. Ein gelungenes Warm-up, das den Startschuss für ein unvergessliches Wochenende setzte.

Wer schon am ersten Festivalabend und zu früherer Abendstunde richtig abgehen wollte, der war bei ok.danke.tschüss genau richtig. (Foto: Line Tsoj)

Wenn Musik unter die Haut geht, dann klingt es nach „Milliarden“, mag so mancher Festival-Gast gedacht haben. Die Berliner Band verwandelte ihren Auftritt auf der „Lutzi“-Hauptbühne nämlich in eine emotionale Achterbahnfahrt zwischen Wut, Melancholie und Aufbruch. Ihre Songs über das Leben, die Gesellschaft und die ganz großen Gefühle trafen den Nerv des Publikums – Momente, die bleiben, fernab von Kommerz und oberflächlichem Festival-Rummel.

Der Hauptgewinn kann nie Geld sein. Es sind gemeinsame Momente: Die Berliner Band Milliarden hat solche am Samstagabend auf der „Lutzi“-Hauptbühne geschaffen. (Foto: Line Tsoj)

Manch ein Festivalgast rieb sich am vergangenen Wochenende auch verwundert die Augen (und Ohren): Ist das etwa Avril Lavigne? Nein, aber der Vergleich liegt nah. Frontfrau Tanja von „Still Talk“ aus Wien brachte mit ihrer markanten Stimme, die stark an das frühe Emo-Pop-Zeitalter erinnert, nostalgische Vibes auf die Bühne. Die Band vereinte Emo-Feeling, Indie-Punk und charmantes Auftreten – ein Sound, der das „Lutzi“-Publikum sofort abholte.

Moment mal! Singt hier etwa Avril Lavigne? Nein, nein! Doch Tanja, die Frontfrau der Emo-Band Still Talk, hört sich definitiv so an. (Foto: Line Tsoj)

Eine schöne Überraschung gab es übrigens mit der Würzburger Band „Udo West“, die im vergangenen Jahr bereits auf der Zeltbühne im Rahmen von Local Heroes Bayern zu erleben waren. Sie hatten den Musikpreis 2024 auch auf nationaler Ebene für sich entscheiden können und feierten am frühen Donnerstagabend ein Wiedersehen mit ihren Fans an der Hauptbühne. „Das war natürlich ein schönes Match“, so Christian Stahl mit Blick auf ein bereits zu früherer Stunde herrlich gefülltes Areal. „Um ehrlich zu sein, es war eigentlich immer und überall viel los“, freut sich Stahl gemeinsam mit seinem Team über die gelungene Festival-Ausgabe.

„Die Band ist in der Region absolut angesagt und passt natürlich bestens zum Lutzi-Style“, so Christian Stahl über „Udo West“, die das Festival am Donnerstag eröffnen durften. (Foto: Line Tsoj)

Die „Lutzi“ zieht durch – ganze 110 Programmpunkte

Besonderen Reiz hätten natürlich auch jene, wie er sie nennt, „versteckten“ Programmpunkte gehabt. Wie zum Beispiel der Hamburger Künstler Marlo Grosshardt, der seine kritischen Texte in ein raues Pop-Gewand zu packen pflegt. Sein „Secret Gig“ an der Weinlaube habe für Menschenmengen bis weit über das eigentliche Areal des Standes hinaus gesorgt. „Das haben richtig viele gefeiert“, zeigt sich Stahl sichtlich begeistert. Ebenso wie „Monsters of Liedermaching“, die als Secret Act für „Monster-Spaß“ auf dem „Lutzi“-Marktplatz sorgten. Auf der anderen Seite habe es auch einen sehr großen Zuspruch bei den Vorträgen gegeben. Basti Drumm etwa habe mehr als 200 Menschen zur Waldbühne gelockt. „Am Ende freut uns besonders, dass keiner der 110 Programmpunkte – trotz Regen am Freitag – ausfallen musste“, so Christian Stahl.

Wer kommt wohl? Wo und wann ist der Auftritt? Die Secret Acts haben sich zu den heimlichen Höhepunkten für manche Fans entwickelt - wie hier im Fall der Marktplatzbühne, wo sich die Fans von Roy Bierra & die Bianco Boys bestens vorbereitet tummelten. (Foto: Line Tsoj)

Teilnehmende Künstler brachten ihr Fazit natürlich deutlich euphorischer zum Ausdruck. „Lutzi, du bist eines der tollsten Festivals in ganz Deutschland“, so etwa „Donot“-Frontmann Ingo Knollmann. Sein persönliches Ranking lautete schon am Eröffnungsabend: „Wacken, Rock am Ring… Lutzi!“ Sichtlich angetan zeigte sich am Ende zum Beispiel auch Maurice Ernst. Frontmann der österreichischen Band „Bilderbuch“, die als Headliner am Samstagabend auftrat. Er lobte nicht nur das Festival, sondern gab auch allen Ehrenamtlichen nochmals einen deutlichen „Push“ mit, als er sagte: „Ihr könnt wirklich stolz auf Euch sein!“

Was für eine Inszenierung! Was für eine Show! Die österreichische Band Bilderbuch lieferte den krönenden Abschluss der „Lutzi 2025“. (Foto: Janis Hinz)

Wer sich selbst davon überzeugen will, was in Rottershausen Jahr für Jahr auf die Beine gestellt wird, der hat vom 25. bis 27. Juni 2026 erneut Gelegenheit dazu.

Text: Nicole Oppelt

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