Direkt zum Hauptbereich

local heroes Bayern: Die Finalisten stehen fest!

Vier bayerische Nachwuchsbands dürfen beim local heroes Bayern-Landesfinale am 14. Juni ihr Können unter Beweis stellen

Die Spannung steigt! In wenigen Wochen dürfen die local heroes Bayern-Finalisten die Zeltbühne des „ab geht die Lutzi“-Festivals stürmen. (Foto: Dani Red)

Diese Fachjury hatte ordentlich zu tun: Bis Ende März waren unabhängige Experten aus der Musikbranche gefragt, die vier besten Bewerber des local heroes Bayern-Jahrgangs 2019 zu nominieren. Jetzt steht fest: „Savanna Skean“ aus Würzburg, „Betamensch“ aus Nürnberg, „Lonely Spring“ aus Passau und „Machete Dance Club“ aus München haben das Rennen gemacht. Sie kämpfen am 14. Juni auf der Zeltbühne des „ab geht die Lutzi“-Festivals um den Einzug ins local heroes-Bundesfinale und damit um den Titel „Beste deutsche Nachwuchsband“.

„Die letzten Wochen waren wohl die bislang aufregendsten des Jahres 2019“, sagen Dani Straßner, Lisa Fuchs und Nicole Oppelt. Die drei ehrenamtlichen Organisatorinnen von local heroes Bayern kamen mit dem Daumen drücken für ihre Schützlinge gar nicht mehr hinterher. Nachdem Ende Februar die Bewerbungsphase für die Wiederauflage des bayernweiten Nachwuchs-Wettbewerbs abgeschlossen war, zogen sie gemeinsam mit den befreundeten Musikinitiativen aus Hammelburg und Bad Neustadt eine erste Bilanz und übergaben ein Paket mit den 20 vielversprechendsten Bewerbungen in die Hände einer unabhängigen Fachjury.

Diese hat nun ihr Urteil gefällt. Ihrer Ansicht nach haben „Savanna Skean“, „Betamensch“, „Lonely Spring“ und „Machete Dance Club“ das Zeug, um den Freistaat im kommenden November im local heroes-Bundesfinale zu vertreten und vielleicht sogar den Sieg des bundesweiten Wettbewerbs für sich zu entscheiden. Welche Band am Ende nach Sachsen-Anhalt reist, entscheidet sich am 14. Juni auf der Zeltbühne des „ab geht die Lutzi“ in Rottershausen.

„2 Mädels + 1 Typ, eine Liebesbeziehung, 3 beste Freunde, 3 leidenschaftliche Blondinen“, so lautet die prägnante Selbstbeschreibung von „Savanna Skean“. (Foto: Pressematerial)

Drums, Gitarre und Gesang – mehr braucht es nicht

Die großen Hoffnungen, die nun in das Finalisten-Quartett gesetzt werden, sind nicht unberechtigt. Denn allesamt bringen sie das Potential für die großen Bühnen dieses Landes mit. Die unterfränkische Formation „Savanna Skean“ will das Publikum in Rottershausen mit „West-Coast Grunge-Rock“ von sich überzeugen. Ihr Motto „Musik ist Passion!“ vereint alles, vom klassischen Alternative-Rock mit Grunge-Einflüssen, über Rock’n’Roll bis hin zu Blues. Sie selbst beschreiben diese Mixtur als „leidenschaftliche, ehrliche Rockmusik, ganz puristisch, die eben laut und böse sein kann oder auch mal verhältnismäßig sanfte Töne anschlägt“. Und die Drei stellen klar: „Drums, Gitarre und Gesang. Mehr ist da nicht, aber mehr braucht es auch nicht.“

„Wer (…) in Zeiten von Schnelllebigkeit immer noch an die Sache glaubt, kann sich anerkennend als beständig bezeichnen“, sagen „Betamensch“. (Foto: Marius Roos)

Mit Elan und Do-It-Yourself-Manier

Die Mittelfranken von „Betamensch“ setzen hingegen auf „plattitüdenfreien Rock mit Pop-Appeal“. „Was Anfang 2014 mit einer Schnapsidee begann, wurde bis heute mit Elan und Do-It-Yourself-Manier konsequent verfolgt“, berichten sie über ihren Werdegang als Band. Dass 2019 ein „großes Jahr“ für sie werden würde, war für „Betamensch“ übrigens klar. Nach Produktionen mit Produzenten wie Florian Nowak und Kurt Ebelhäuser, beschloss die Band sich im Sommer 2018 in das eigene Studio zu „verschanzen“, um neues Material aufzunehmen. Mit Erfolg, denn die erste Single „Heldentrauma“, die anschließend im Herbst mitsamt einem Tour-Impressionen Video veröffentlicht wurde, landete prompt auf diversen Spotify Playlisten, geschmückt mit einem Cover Feature. Anfang des Jahres erschien dann ihre Single „Neonlicht“. Doch damit nicht genug, denn am 26. April erscheint die zweite EP „Was Wir Waren“ mit neuem Futter.

Hoffnungen und Träume, aber auch die psychischen Abgründe der Verlorenheit werden in den Songs von „Lonely Spring“ thematisiert. (Foto: Pressematerial)

Aufbruch und Veränderung

Aus Niederbayern werden „Lonely Spring“ anreisen. Beeinflusst von Szenegrößen wie „Papa Roach“, „My Chemical Romance“, „Billy Talent“ oder „Emil Bulls“, die bereits selbst in Rottershausen zu Gast waren, will dieses Quartett Mitte Juni mit ihren Ideen von Emo, Post-Hardcore und Rock punkten. Was das Publikum dann erwartet, beschreibt etwa „Der Gute Ton Musik Reviews“: „Cleanparts und gutturaler Gesang geben sich die Klinke in die Hand und errichten mit der Unterstützung von Bass, Drums und Gitarre ein abwechslungsreiches Songlabyrinth, bei dem der Ausgang nach dem fünften Mal hören noch immer nicht in Sicht ist. Die Lieder vermitteln jedoch nicht die sehr häufig auftretende ‚Die Welt geht unter und wir werden alle sterben‘-Stimmung, sondern fordern eher zum Aufbruch sowie zur Veränderung auf.“

„Machete Dance Club“ sagen von sich selbst: Wir „scheuen nicht die großen Posen und schrammen immer mit Kalkül knapp am Klischee vorbei.“. (Foto: Pressematerial)

Knallige Mischung aus 80s-Sound und harten Riffs

„Machete Dance Club“ aus der Landeshauptstadt lassen ebenfalls aufhorchen, wenn sie ihren „Micheal Jackson Metal & Porndance“ ankündigen. Seit ihrer Gründung im Frühjahr 2018 erspielen sie sich mit einer „knalligen Mischung aus 80s-Sounds, harten Riffs und poppig-eingängigen Vocals“ eine immer größer werdende Fanbase. Übrigens, erst vor kurzem Stand für die Band ein wichtiger Meilenstein an. Am 12 April veröffentlichte das Quartett seine erste EP „A Trip Outta Hell Into Heaven And Back“ und passend dazu sind sie als Main-Support der 90erJahre-Crossover-Helden von „Dog eat Dog“ (New York) auf ihrer Europa-Tour zu erleben. Dass diese Vier absolut hörens- und sehenswert sind, attestierte ihnen bereits die Stuttgarter Zeitung. Für die Redaktion waren sie nämlich bei ihrem dortigen Tour-Stopp mit „Feine Sahne Fischfilet“ der Konzerttipp der Woche.

Ein Voting für mutige und innovative Bands

Und was sagt die Jury dazu? Juror David Schäfer (A&R Sony, Endzeit Booking, Business-Coach bei Artistpool e. V.) zeigte sich nach seiner Stimmabgabe begeistert. „Es war wirklich spannend, sich mit den TOP 20 zu beschäftigen, ihre Songs zu hören und zu sehen wer sie sind. Es war ein bunt gemischtes Feld und allgemein ein hohes Niveau! Am Ende hätten es alle Bands verdient gehabt.“ Ole Löding (Journalist und Publizist, berichtet u.a. für FAZ und Deutschlandradio Kultur) hatte offenbar ebenfalls großen Spaß an seiner Aufgabe. Er sagt: „Es war eine große Freude, die Bands anzuhören, die Videos zu schauen und die Bios zu lesen. Faszinierend viele Bands auf einem extrem hohen Niveau! Ein paar allerdings ein wenig ab vom Zeitgeist. Deshalb stützt mein Voting, ohne zu viel erklären zu wollen, die Bands, die aktuell, mutig und innovativ sind. Außerdem habe ich auch immer, wenn möglich, die Liveperformance in die Wertung einbezogen.“

Lob gab es auch von Angela Peltner (Musikerin und Trägerin des Panikpreises von Udo Lindenberg), die sich auch in anderen Landeswettbewerben umgesehen hat. Sie wandte sich anerkennend an das „wieder auferstandene“ local heroes Bayern-Team und attestierte ihnen im Direktvergleich ein bemerkenswert hohes Niveau. Begeistert war auch Alessa Patzer (Bookerin und Veranstalterin, Business-Coach bei Artistpool e. V.). Ihr Urteil, etwa zu den Finalisten „Machete Dance Club“: „Die wissen was sie tun!“

Insgesamt bestand die unabhängige Fachjury 2019 aus 17 Personen. Zu ihnen gehörten, neben David Schäfer, Ole Löding, Alessa Patzer und Angela Peltner, Jens Schneider (Musiker, Produzent u.a. Joris, Elif, Max Giesinger, Adesse, Wincent Weiss), Sabrina Lüftner (Veranstalterin, Bandbetreuerin, Tourmanagerin, Bookerin, Business-Coach bei Artistpool e. V), Steffi Groß (Geschäftsstelle MAINPOP), Dimi Rompos (Sängerin u.a. bei Samy Deluxe, Voice of Germany Halbfinalistin 2015), Patrick Christ (Manager von „Unantastbar“, Booker und Promoter), Christoph Hirt (IG Rock Unterfranken e.V.), Niko Tsagarakis (Inhaber von Monster Artists (u.a. „Emil Bulls“, „Annisokay“), Erwin Oppelt (Tontechniker), Lina Burghausen (PR-Managerin, Musikmanagerin, Texternin, Inhaberin der PR-Agentur Mona Lina), Jojo Schulz (Initiator und Betreiber des Projektes Posthalle Würzburg), Felix Mannherz (Schlagzeuger, Sänger, Produzent), Jonas Ochs (Musiker, Frontmann der „Bambägga“) sowie Jorin Zschiesche (Captain von recordJet (u.a. „Milky Chance“, Alice Merton) und der Filter Music Group).

Die Unterstützer von local heroes Bayern.

Gemeinsam an einem Strang ziehen

Nun stehen sie also, die Top4 für das local heroes Bayern-Landesfinale. Ausruhen ist für das Team jetzt aber nicht angesagt. Die Organisations-Maschinerie läuft, unterstützt vom „ab geht die Lutzi“-Festival, auf Hochtouren. Tatkräftig mit an diesem Strang zieht auch Artistpool e.V. „Mit diesem Verein haben wir eine vielversprechende Kooperation schließen können. Er steht seit 2018 für die Förderung junger und talentierter Musiker und Bands und hat damit die gleiche Intention wie local heroes“, so Lisa Fuchs. Ebenfalls mit im bayerischen „local heroes-Boot“ ist BrandRocks, der vor allem für individuelles Bandzubehör verantwortlich zeichnet. Als langjährige Kulturunterstützer sind zudem die Gebrüder Stolz GmbH u. Co. KG und die Musikinitiative Hammelburg e.V. an Bord. Last but not least steht Frankonia Biere, insbesondere Juniorchef Andreas Lang, den drei Organisatorinnen zur Seite.

Text: Nicole Oppelt

Kommentare