Die Idee eines jungen Mannes schlug ein wie eine Bombe
Die „ELOTAIL“-Organisatoren hatten ihre Rechnung mit dem Wettergott gemacht. Die Gäste strahlten mit der Sonne um die Wette. (Foto: Eva Schmitt)
Wochenlang wurde über Facebook die Werbetrommel gerührt. „ELOTAIL“ lautete die Losung für den 27. Juli 2013. Mit leckeren Cocktails und elektronischer Musik sollten im Garten der Musikinitiative Hammelburg e.V. entspannte Stunden verbracht werden. Das Konzept des Organisators ging vollends auf. So dicht bevölkert waren die Grünanlagen des Wasserhauses schon lange nicht mehr.
Am Anfang war es nur ein Gedanke: Was passt besser zu einem perfekten Sommernachmittag als elektronische Tanzmusik, erfrischende Cocktails und der Sprung ins kühle Nass? Und warum gibt es das nicht in Hammelburg? Bereits im Juli 2012 hatte sich eine Gruppe junger Leute rund um Alex Menschow zusammengefunden, um diese verlockende Idee in die Tat umzusetzen. Die rund 35 Mitglieder des FC Hammelburg um den Veranstalter Alex Menschow hatten Lust, etwas Außergewöhnliches auf die Beine zu stellen.
Zwölf Stunden Sommer, Sonne, Cocktails und gute Musik
Nun, gut ein Jahre später haben sie es geschafft. Gleich mehrere Hundert Gäste konnte die Truppe, die die gesamte Veranstaltung völlig ehrenamtlich durchgeführt hat, auf dem Außengelände der Musikinitiative Hammelburg e.V. begrüßen. Teils, so gestanden die Verantwortlichen schmunzelnd, sei rund um den einladenden Pool im hinteren Bereich des Gartens kein Fleckchen Grün mehr zu sehen gewesen. Ganze zwölf Stunden von zwei Uhr am Nachmittag und dank Sondergenehmigung der Stadt bis zwei Uhr am nächsten Morgen konnte gefeiert und relaxed werden.
Was konnte es bei hochsommerlichen Temperaturen schöneres geben, als ein Bad im eigenen Pool. (Foto: Eva Schmitt)
„Ich möchte in Hammelburg langfristig das Angebot an elektronischer Musik und die Möglichkeiten an sich so etwas in Hammelburg zu erleben etwas mehr in den Vordergrund stellen“, bringt Alex Menschow die Intention der Veranstaltung auf den Punkt. Hier in der Gegend hätten Freunde dieser Musikrichtung ausgesprochen schlechte Karten. Vor allem im Sommer müssten viele Kilometer gefahren werden, um etwa einschlägige Festivals besuchen zu können. Das müsse sich dringend ändern.
Facebook ist das Kommunikations- und Organisationsmedium
Gesagt, getan: Der Begriff „ELOTAIL“ samt Logo wurde von Alex Menschow entwickelt. Daneben wurde die Fußballfreizeit-Mannschaft „SpVgg Klömmer & Hänger“ ins Leben gerufen, die mit ihren „ELOTAIL“-Trikots einige vordere Plätze auf Turnieren in der Region erzielen konnte. Und auch sonst wurde ordentlich die Werbetrommel gerührt. Über diverse Facebook-Gruppen gelang die Organisation und Weiterverbreitung des Events perfekt.
Festival-Feeling in der Kleinstadt Hammelburg. Für viele junge Leute der Region war „ELOTAIL“ ein Volltreffer. (Foto: Eva Schmitt)
Am vergangenen Samstag gaben sich nun sieben regionale und überregionale DJs die Klinke in die Hand, während die Gäste sich an der eigens aufgebauten „Chillout-Area“ mit 3000-Liter-Pool, Zelten und bequemen Couch-Garnituren aus dem Hammelburger JUZ niederlassen konnten. Dazu gab es neun alkoholische Cocktails und zwei ohne Alkohol. Neben den bekannten Klassikern wie Caipirinha und Co. ließen sich die jungen Leute auch eine Hommage an ihre Heimatstadt einfallen. So wurde aus „Sex on the Beach“ kurzerhand ein leckerer „Sex on the Saale“.
Organisation lief wie am Schnürchen
Insgesamt verlief das erste „ELOTAIL“-Festival ausgesprochen positiv. Die Stimmung sei durchwegs fröhlich und friedlich gewesen. Alle Gäste hätten Spaß gehabt und die Premiere gebührend gefeiert. Die helfenden Hände gingen derweil mit Plan ans Werk. So sei etwa die Cocktailbar völlig „industriell“ organisiert gewesen. Vorbereitung, so Menschow, sei bei dieser Veranstaltung eben alles gewesen. Wie am Schnürchen gelang es, die zahlreichen Getränkenachfragen zu bedienen. Zeitweise seien jedoch bis zu acht Leute nötig gewesen, um den Sturm auf die Wasserhaus-Außentheke bewältigen zu können.
Top motiviert und bestens organisiert traten die ehrenamtlichen Helfer ihre Schichten in der Cocktailbar an. (Foto: Eva Schmitt)
„Großer Dank gebührt am Ende natürlich allen Helfern und vor allem der Musikinitiative Hammelburg, die ihr Anwesen zur Verfügung gestellt hat“, so Menschow. Der Garten des Wasserhauses sei geradezu ideal für solch kleine Festivals. Alles sei wunderbar eingezäunt. Das Ambiente sei durchwegs gemütlich. Nächstes Jahr, so kündigte er schon jetzt an: „Gerne wieder! Und vielleicht ein bisschen größer!“
(Foto: Eva Schmitt)
Nächster Halt: 31. August „Local Heroes“-Landesfinale
Bereits Ende August geht es im Wasserhaus mit der nächsten Großveranstaltung weiter. Nach der gelungenen Premiere im vergangenen Jahr, ist die Musikinitiative Hammelburg e.V. 2013 erneut Landesveranstalter von „Local Heroes“. Abermals wollen die Organisatoren „die bayerische Ehre verteidigen“ und die beste Band des Freistaates finden. Die Nominierungs- und Juryphase wurde bereits abgeschlossen. Die sechs Finalisten stehen fest. Am 31. August treten Raw Idol aus Bad Kissingen, Drown in Grace aus Coburg, Shaky Foundation aus Würzburg, Rustinal aus München, The Governors aus Aschaffenburg und schließlich Ace the second service aus Straubing-Bogen gegeneinander an, um den Titel „Local Heroes Bayern 2013“ zu gewinnen und am Ende ins Bundesfinale des ältesten und renommiertesten Nachwuchswettbewerbs Deutschlands einzuziehen. Los geht’s um 19 Uhr.
Text: Nicole Oppelt
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